Im Atrio, das momentan im Bau ist, soll ein neuer sozialer Mittelpunkt in der Stadt entstehen. Wer wird mit 44 600 Euro gefördert. Eröffnung ist im Herbst geplant.

Weil der Stadt - Der zukünftige Bürgertreff in Weil der Stadt soll sich zu einem sozialen Mittelpunkt der Stadt entwickeln. Zu einer generationsübergreifenden Beratungs- und Informationsmöglichkeit für alle Bürger. Zu einer Anlaufstelle für alle Ehrenamtliche der Stadt. Jeder, der etwas kostenfrei für andere Weil der Städter anbieten möchte, soll hierfür die Räumlichkeiten nutzen dürfen.

 

Nicht nur den Weil der Städter Gemeinderat konnten die Ideengeber dieses Konzeptes, der Bürgerverein „Miteinander-Füreinander“, bereits im Dezember 2019 überzeugen, sondern jetzt auch das Land Baden-Württemberg. 24 kommunale Projekte zur Entwicklung von alters- und generationengerechten Quartieren bekommen aktuell insgesamt rund 1,8 Millionen Euro. Das Förderprogramm ist Teil der Landesstrategie „Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten.“ Und Weil der Stadt ist mit 44 600 Euro dabei. Die Beantragung dieser Landesfördermittel hatte das Amt für Jugend und Soziales im Rathaus übernommen.

Großer Vorteil: Der Standort ist zentral

„Wir sind sehr froh, dass wir mit dieser Förderung einen Schritt weiter sind“, sagt Hans Müller, der Vorsitzende von „Miteinander-Füreinander“. Der Verein ist Träger des Projektes, die Stadt übernimmt die Miete und Nebenkosten der beiden insgesamt 100 Quadratmeter großen Räume – rund 12 600 Euro pro Jahr. Der Standortvorteil: Der geplante Treffpunkt im Erdgeschoss des Linde-Areals an der Ecke Stuttgarter Straße/Hermann-Schnaufer-Straße – dort errichtet der Leonberger Verein Atrio Wohnangebote für Menschen mit und ohne Behinderung – liegt zentral und passt in die neue Wohnanlage.

Dort, wo früher die Pizzeria Linde war, wollte Atrio ursprünglich einen Laden einrichten, unterstützt jetzt aber das Bürgertreff-Projekt. Eine Kommunikationsplattform mitten in der Stadt: Einfach mal einen Kaffee trinken, Zeitung lesen, Menschen treffen. Vereine und Parteien sollen dort die Möglichkeit bekommen, Sprechstunden und Vorstandssitzungen abzuhalten, Theatergruppen könnten dort künftig proben, die Musikschule Unterricht geben. An fünf Tagen die Woche soll der Treff geöffnet sein. „Für private Feiern sind diese Räume allerdings nicht gedacht“, sagt Hans Müller.

Der Bürgertreff wird zu den Öffnungszeiten ehrenamtlich betrieben und ein Thekendienst organisiert. Um dieses Ziel zu erreichen, sind 25 Menschen notwendig. „Diese Mindestanzahl an Ehrenamtlichen hat sich in den beiden öffentlichen Informationsveranstaltungen der Projektgruppe gefunden“, so Müller.

Offizielle Eröffnung im Herbst

Die offizielle Eröffnung ist zusammen mit dem Atrio im Herbst geplant. Vorausgesetzt die Coronapandemie macht keinen Strich durch diese Zeitrechnung. „Wir können zwar schon vermutlich im Juli rein, wollen diese Zeit für die Einrichtung der Räume nutzen“, sagt Hans Müller. Nach der Zusage der Fördermittel hat die „Arbeitsgruppe Einrichtung“ gleich mit der Planung der Teeküche begonnen. Brandschutzdecken müssen noch eingezogen werden, Sanitäreinrichtungen und sonstige Kleinigkeiten fehlen noch.

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Landtagsabgeordnete aus der Region befürworten die Unterstützung des Bürgertreffs. „Unsere Innenstädte und deren Quartiere spielen eine große Rolle, wenn es um das Zusammenleben von Pflegebedürftigen und Gesunden, Junge und Alte, Migranten und Einheimische geht. Sie sind die Orte, wo Menschen sich einbringen, Verantwortung übernehmen und sich gegenseitig unterstützen“, sagt Bernd Murschel (Grüne) aus Leonberg, der nach dieser Legislaturperiode aus dem Amt scheidet. Die Leonbergerin Sabine Kurtz (CDU) freut sich, dass das Land dieses wichtige Projekt unterstützt. „Das große Engagement der Weil der Städter für ihre neue soziale Mitte hat sich gelohnt“, lobt die Landtagsvizepräsidentin.