Ute Bayer heißt die neue Sozialarbeiterin an der Realschule. Sie ist Ansprechpartnerin für alle.

Weil der Stadt - Das Graffito an der Hauswand neben der Feuerleiter ist nicht zu übersehen. „Gemeinsam stark“ steht da in großen Lettern. Ute Bayer gefällt das Motto, passt es doch auch ganz gut zu ihrer Arbeit und zu dem, was sie so vorhat. Die 46-Jährige ist das neue Gesicht der Schulsozialarbeit an der Weiler Realschule, vor einigen Wochen hat sie ihr Büro im Erdgeschoss bezogen. Wenn sie da ist, ist ihre Tür eigentlich immer offen. „Bei mir darf man einfach vorbeikommen und den Kopf reinstecken“, sagt sie und lacht.

 

Allzu viele Schüler haben dieses Angebot bis jetzt allerdings noch nicht wahrgenommen, erzählt Ute Bayer. Obwohl sich die Sozialpädagogin bereits in allen Klassen vorgestellt hat. „Aber es dauert noch ein bisschen, bis jeder weiß, wer ich bin und was genau ich eigentlich mache.“ Zu ihr kann jeder kommen, betont die Schulsozialarbeiterin. Egal, ob man ein großes Problem hat oder nur mal jemanden zum Reden braucht. „Ich bin Ansprechpartnerin für alle Sorgen, die die Kinder und Jugendlichen haben“, erklärt sie und stellt gleich klar, dass sie unter Schweigepflicht steht: „Nicht alles, was mir erzählt wird, muss die Schule auch mitbekommen.“

Ute Bayer hat in vielen Bereichen gearbeitet

In erster Linie ist Ute Bayer natürlich für die Schüler da, will für sie eine Vertrauensperson sein. Doch sie versteht sich auch als Ansprechpartnerin für Lehrer und Eltern, als eine Art Brücke zwischen Kindern und Erwachsenen. Sie kennt sich aus, weiß in schwierigen Situationen, was zu tun ist. Die 46-Jährige bringt neben Lebens- auch viel Berufserfahrung mit. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie beim Verein für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen. In den vergangenen Jahren war sie als Familienhelferin in Renningen unterwegs, hat beispielsweise auffällige Kinder oder solche psychisch kranker Eltern begleitet und viele Einblicke in schwierige Familienverhältnisse bekommen. „Das war manchmal nicht einfach“, sagt Ute Bayer.

Doch die Arbeit mit Kindern und Jugendlich ist genau ihr Ding. Studiert hat die diplomierte Sozialpädagogin, die ihr Abitur am Johannes-Kepler-Gymnasium in Leonberg gemacht hat und – abgesehen von ein paar Studienjahren – nie aus Leonberg weggezogen ist, in der Landeshauptstadt. Danach hat sie jahrelang mobile Jugendarbeit in Böblingen gemacht. Dort war sie bekannt wie ein bunter Hund. Denn an ihrer Seite hatte sie stets ihren Mischlingshund Kasper. Nach der Geburt ihrer inzwischen zehnjährigen Tochter und der Zeit in Renningen hatte sie nun Lust auf etwas Neues. Da kam die 50-Prozent-Stelle, die sie nach den Pfingstferien an der Realschule angetreten hat, genau richtig.

Ansprechpartner für Kinder, aber auch Eltern und Lehrer

Sie fühlt sich sichtlich wohl am Weiler Schulzentrum. „Hallo Frau Bayer“, rufen ein paar Mädchen, als sie über den Pausenhof laufen. Auch der Rektor Hans Ulrich Sautter kommt auf einen kurzen Plausch vorbei. „Die letzten Tage vor den Ferien sind noch Kennenlernphase“, sagt Ute Bayer. Im Herbst will die Schulsozialarbeiterin dann Projekte anstoßen. In den fünften Klassen will sie das Gemeinschaftsgefühl stärken. Wie genau das aussehen soll und wie sich das in den Unterricht integrieren lässt? Ute Bayer feilt gerade an einem Konzept.

Dass ihr die Arbeit mit jungen Menschen Spaß macht, daran lässt die Sozialarbeiterin keinen Zweifel, wenn sie so über ihr bisheriges Berufsleben erzählt. Sie hört gerne zu, ist für die Kinder und Jugendlichen da und versucht zu helfen, wo es geht. Ihr ist es wichtig, dass die Kids Vertrauen zu ihr haben und auch aktiv den Kontakt zu ihr suchen. Denn Ute Bayer ist sich sicher: „Gemeinsam finden wir für fast jedes Problem eine Lösung.“