Die Informationsstelle im neuen Leonberger Rathaus liege ungünstig für Ortsfremde, kritisiert die Fraktionschefin Elke Staubach.

Leonberg - Für uns ist schon immer klar gewesen, dass der beste Ort für die Stadt, um sich Besuchern vorzustellen, der historische Stadtkern ist. Deshalb gehört der i-Punkt an den Marktplatz.“ Das bekräftigt Elke Staubach, die Vorsitzende der CDU-Fraktion im Leonberger Gemeinderat als Reaktion auf die Diskussion um die Zukunft des historischen Alten Rathauses

 

„Nicht erst seit gestern beschäftigen sich die Räte damit, wo der i-Punkt am besten platziert ist“, sagt Staubach im Rückblick. Beim Rathausneubau Ende 2014 habe sich die CDU-Fraktion vehement dafür ausgesprochen, den Informationspunkt im Erdgeschoss des Alten Rathauses am Marktplatz unterzubringen. „Leider waren sowohl die damalige Rathausspitze als auch der alte und neue Baubürgermeister dafür, den i-Punkt im Neuen Rathaus am Belforter Platz einzurichten“, bedauert die CDU-Politikerin.

Ortsfremde kommen nicht in neue Rathaus

Mit der Begründung hellerer Räumlichkeiten im attraktiven Neubau hätten sich die Verwaltung und die Mehrheit der Räte für den jetzigen Standort ausgesprochen. Die CDU-Fraktion habe das kritisch gesehen, denn Ortsfremde steuern eher den Marktplatz an und nicht das Neue Rathaus. „Wer verirrt sich schon dahin?“, fragt sich Elke Staubach. Die Christdemokraten wollten, dass zumindest Souvenirs im Alten Rathaus erworben werden können und das Bürgeramt für Nachfragen nach Sehenswürdigkeiten angesteuert werden kann. Doch auch das wurde abgelehnt.

„Ebenso wurde unsererseits damals über geänderte Öffnungszeiten nachgedacht“, sagt Staubach. Doch nichts sei geschehen. Der aktuelle Informationspunkt habe weder samstags noch sonntags geöffnet. Und von außen sei nicht einmal erkennbar, dass im Neuen Rathaus überhaupt ein solcher eingerichtet ist, fasst sie weitere Kritik zusammen.

Für den Haushalt 2020 hatte die CDU-Fraktion beantragt, für den i-Punkt nach einem geeigneten, barrierefreien Gebäude auf dem Marktplatz zu suchen. „Eine Zeit lang gab es ja dort Leerstände, leider hatte die Stadtverwaltung da wohl das Nachsehen“, meint die Fraktionsvorsitzende.

Kein Anbau an das historische Gebäude

„Was die CDU-Stadträte nicht wollten und auch immer noch kritisch sehen, ist ein Anbau auf der Rückseite des Alten Rathauses“, stellt Elke Staubach klar. Werde doch damit das historische Gebäude in seiner ursprünglichen Substanz verändert. Ein Aufzug verursache laufende Kosten und komme dort nur wenigen Anlaufstellen zu Gute. Geprüft werden sollte eher nochmals, ob im Erdgeschoss des Alten Rathauses nicht doch noch Platz für den i-Punkt vorhanden sei, fordert die CDU-Fraktion.

Mit einer entsprechend einladenden Gestaltung, die von außen sichtbar sein muss, könnten gerade Touristen noch mehr über Leonberg und seine Umgebung erfahren. „Auch wenn nun eine neue Info-Stele am Marktplatz am Eingang zum Alten Rathaus installiert ist, so ersetzt sie doch nicht die persönliche Beratung“, gibt die CDU zu bedenken. Gerade um vielleicht nicht alltägliche Sehenswürdigkeiten rund um die Altstadt, über den Stadtpark mit seinen Kunstwerken, bis hin zu Württembergs schönster Dorfstraße in Eltingen zu erfahren und zu finden.