Die Gemeinde führt jetzt die Zusatzbezeichnung „Waldenserort“ auf den Schildern am Ortseingang.

Rutesheim - Was im täglichen Sprachgebrauch mit „unser Waldenserort“ oder „unser Waldenserdorf“ gang und gäbe war , ist nun auch ganz offiziell. Perouse darf vom 1. Januar an „Waldenserort“ als Zusatzbezeichnung auf den gelben Straßenschildern an den Ortseingängen führen, so wie auch Weil der Stadt inzwischen den Zusatz „Keplerstadt“ führt.

 

Eine besondere Geschichte

Anfang des Jahres hatte der Gemeinderat auf Vorlage der Stadt einstimmig beschlossen, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Nun hat das baden-württembergische Innenministerium diesen bewilligt. Die sonst übliche Feierstunde für eine solche Verleihung musste coronabedingt online stattfinden. „Perouse hat eine einmalige, besondere Geschichte. Wir sind stolz auf dieses Erbe und freuen uns sehr darüber, dass dieses nun offiziell anerkannt ist,“ freut sich die Bürgermeisterin Susanne Widmaier.

Der Landtag Baden-Württemberg hatte Ende 2020 durch eine Änderung der Gemeindeordnung die Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass Gemeinden oder einzelne Ortsteile Zusatzbezeichnungen führen können, die auf ihre geschichtliche Vergangenheit, eine Eigenart oder ihre heutige Bedeutung verweisen. „Für uns war sofort klar, dass wir diese Chance, Besucherinnen und Besucher auf die bewegte Ortsgeschichte hinzuweisen, nutzen wollen“, sagt der Erste Beigeordnete Martin Killinger.

Das Waldensererbe lebt

Schließlich erfülle Perouse die dafür notwendigen Voraussetzungen auf ganz besondere Weise und hier sei man stolz auf das historische Erbe und pflege es. Das Waldensererbe spiegele sich in seit 300 Jahren unveränderten Bezeichnungen von Straßen und Flurnamen, wie Henri-Arnaud-Straße, Im Vallon, Piemontweg, Waldenserstraße, Asartas, A la Prisa, Grand Ordon, Pinadelle und Premier Ordon und in zahlreichen Familiennamen wider. Da sei es nur konsequent, dass es auch ein Teil des Ortsnamens werde.