Die Raiffeisenbank Wimsheim-Mönsheim verzeichnet 2020 trotz Niedrigzinsen eine gute Ertragslage.

Wimsheim - Trotz Corona und anhaltend niedriger Zinsen sind Vorstand und Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Wimsheim-Mönsheim mit dem Geschäftsjahr zufrieden. Auch die rund 1500 Mitglieder können es sein, denn sie bekommen eine Dividende auf ihre Einlage von 4,5 Prozent überwiesen – ein Ertrag, den es auf normalen Spareinlagen längst kaum noch gibt. Bei der Generalversammlung in der Hagenschießhalle in Wimsheim entlasteten die 35 anwesenden Mitglieder den Vorstand und beschlossen, dass vom Bilanzgewinn von rund 183 200 Euro knapp 56 000 Euro an die Mitglieder direkt fließen, der Rest geht in die Rücklagen der Bank.

 

„2020 war alles andere als gewöhnlich“, sagte Jan A. Dressle, der zusammen mit Evelyn Wild den Vorstand bildet, mit Blick auf die Unsicherheit an den Finanzmärkten. Zahlreiche Maßnahmen, wie etwa verschiedene Konjunkturprogramme, hätten die wirtschaftlichen Auswirkungen jedoch abgemildert. Dass das Einlagengeschäft bei der Raiffeisenbank im vergangenen Jahr trotz Niedrigzinsen recht lebhaft gewesen und um gut fünf Prozent gestiegen sei, sei ein Vertrauensbeweis für die Bank, sagte Jan A. Dressle.

Bank mit zwei Geschäftsstellen

Die im Jahr 1893 gegründete Raiffeisenbank mit zwei Geschäftsstellen in Wimsheim und Mönsheim führte im vergangenen Jahr 81,3 Millionen Euro an Geldeinlagen ihrer Kunden in ihren Büchern, etwa vier Millionen mehr als im Jahr davor. Auf der anderen Seite beliefen sich die Kredite an Kunden auf 36,8 Millionen Euro. Die Genossenschaftsbank betreute ein Kreditvolumen von 52,6 Millionen Euro, das auch die Kredite der Partnerinstitute aus dem Genossenschaftsbereich enthielt. Eine große Rolle spielten 2020 laut Dressle zinsgünstige Darlehen, etwa von der KfW. „Als Hausbank sind wir wichtige Partner für die Vermittlung dieser Kredite“, betonte Jan A. Dressle.

Der Zinsüberschuss, den die Bank erzielte, war wie in den Vorjahren weiter rückläufig und betrug rund 1,7 Millionen Euro. Für 2021 rechnen die Bänker mit einem weiteren Rückgang. Die rückläufigen Einnahmen wurden durch ein etwas besseres Provisionsgeschäft und Einsparungen bei den Verwaltungsausgaben ausgeglichen. „Trotz allem können wir auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken“, bilanzierte das Vorstandsmitglied.

Geordnete Vermögenslage

Rolf-Dieter Raithelhuber, der Vorsitzende des Aufsichtsrats, bestätigte dies. Die Vermögenslage sei geordnet, die Ertragslage gut und das Betriebsergebnis zufriedenstellend. Die Frage eines Mitglieds, ob die Bank an die Einführung von Strafzinsen auf Guthaben denke, verneinte Jan A. Dressle. Allerdings könne man das für die Zukunft nicht ausschließen. Da dies bei anderen Banken teilweise schon geschehe, könnte es sein, dass deren Kunden „bei uns Geld anlegen wollen“. Entsprechende Anfragen von Nicht-Kunden gebe es. Hier könnten Negativ-Zinsen fällig werden.

Das ehemalige Vorstandsmitglied, Günter Wiedmann, beantragte die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Die Ertrags- und Vermögenslage sei sehr gut. „Mehr können wir als Mitglieder nicht wollen“, sagte er. Das Sahnehäubchen obendrauf sei dann noch die Dividende. Die Mitglieder wählten zwei von fünf Aufsichtsräten nach Ablauf von deren Amtszeit erneut für drei Jahre, nämlich Ralf Heinstein und Albrecht Schrayßhuen.