Die Kommunen erwarten keinen Ansturm. Noch unklar ist dagegen, wie es beim Schwimmunterricht weitergeht.

Altkreis - Bevor von Montag an alle Bäder geschlossen sind, schnell noch einmal schwimmen gehen. Das haben sich am Mittwoch bestimmt viele gedacht, als die Chefs der Bundes- und der Länderregierungen den „Lockdown light“ beschlossen haben. Demnach müssen von Montag an auch Sport- und Freizeiteinrichtungen schließen. Müssen die Kommunen also einen Ansturm auf die Hallenbäder und Saunen fürchten? Und werden diese deshalb vielleicht sogar schon früher geschlossen? Die Antwort auf beide Fragen lautet: Nein.

 

Kein Ansturm befürchtet wegen Personenzahlbeschränkung

„Wir werden wie vorgegeben das Gerlinger Hallenbad erst ab Montag schließen. Wir arbeiten ja mit festen Zeiten, in denen nur jeweils 27 Personen gleichzeitig ins Bad dürfen“, erklärt Sofie Neumann, die Sprecherin der Stadtverwaltung. Diese 27 Plätze müssen vorab online auf www.gerlingen.de/Hallenbad gebucht werden. So entstünden auch keine Warteschlangen vor dem Eingang. Einige Kontingente für Freitag und Samstag sind aber bereits ausgebucht.

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Ähnlich handhabt es die Stadt Leonberg. „Aktuell ist vorgesehen, wie von Bund und Ländern beschlossen, Hallenbad und Sauna ab kommendem Montag zu schließen“, teilt Pressesprecher Tom Kleinfeld auf Nachfrage mit. Aktuell dürfen bis zu 100 Gäste ins Hallenbad und bis zu 25 Gäste in den Saunabereich. In Leonberg kann nicht vorab gebucht werden. Stattdessen wird ein „fliegender Wechsel“ durchgeführt. Ist das jeweilige Kontingent voll, darf ein neuer Gast erst rein, wenn ein anderer das Bad verlässt. Aktuelle Besucherzahlen lassen sich unter den Nummern 0 71 52 / 9 90 -45 25 oder -45 22 erfragen oder stehen im Internet auf www.leonberg.de/Hallenbad. Wer wartet, muss dies aber vor der Tür tun.

Keine Verwirrung für die Bürger

„Wir haben uns dazu entschieden, dass die Ditzinger Einrichtungen nicht vorab geschlossen werden“, teilt der Sprecher der Stadtverwaltung, Jens Schmukal, mit. Das Stadtbad samt Sauna (25 und 15 Gäste) werden entsprechend der angekündigten Verordnungen erst von Montag an geschlossen bleiben. Das sei auch weniger verwirrend für die Bürger. Im Stadtbad gibt es die Karten nur an der Kasse. Auskunft über die aktuelle Auslastung gibt es unter der Nummer 0 71 56 / 95 12 16.

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Die Stadt Korntal-Münchingen will aktuell noch keine Aussagen bezüglich des Münchinger Freizeitbades treffen. „Der Krisenstab der Stadtverwaltung tagt am Freitagmorgen und wird sich auf Basis der Corona-Beschlüsse und der Beschlüsse des Landes zur Schließung kommunaler öffentlicher Einrichtungen beraten und entscheiden“, heißt es aus dem Büro des Bürgermeisters Joachim Wolf. Im Freizeitbad können gleichzeitig bis zu 99 Gäste baden, es gibt aber Zeitbegrenzungen. Karten gibt es auch hier nur an der Kasse.

Im Weiler Bad steht das Telefon nicht still

„Wir werden unser Hallenbad für die Öffentlichkeit und Vereine ab Montag schließen. Diese Woche läuft noch alles nach den aktuell gültigen gesetzlichen Regelungen“, teilt Jennifer Lutz von der Stadtverwaltung Weil der Stadt mit. Im Weiler Hallenbad gibt es feste Zeitblöcke für maximal 26 Schwimmer. Für einen Platz muss man sich im Vorfeld im Bad unter der Nummer 0 70 33 / 95 28 anmelden. Das ist bis zu drei Tage im Voraus möglich.

Nach der Ankündigung vom Mittwoch habe das Telefon im Bad nicht mehr still gestanden. Der Freitag ist bereits komplett ausgebucht, für Samstag gab es am Donnerstagnachmittag nur noch wenige freie Plätze. Der Samstag wird dann auch für vier Wochen der vorerst letzte Badetag sein, zumindest in Weil der Stadt. „Am Sonntag hat das Bad geschlossen, weil Feiertag“, erklärt Jennifer Lutz. Alle anderen Bäder im Altkreis haben an Allerheiligen geöffnet.

Noch keine Entscheidung über Schwimmunterricht

Ob der Betrieb in den Hallenbädern im November aber komplett ruht, steht noch nicht fest. „Unklar ist momentan, ob der Schwimmunterricht der Schulen weiterhin stattfindet. Diesbezüglich werden wir spätestens am Wochenende schlauer sein“, sagt Jennifer Lutz aus Weil der Stadt. Dann soll die neue Corona-Landesverordnung vorliegen, die die Einzelheiten bezüglich der Bäder, aber auch anderer kommunaler Einrichtungen wie Bibliotheken oder Jugendmusikschulen regelt. Auch die anderen Kommunen wollen das zunächst abwarten und dann über das weitere Vorgehen entscheiden.

Einzige Ausnahme ist Ditzingen. „Wir haben uns bereits dazu entschieden, dass im Stadtbad auch kein Schulschwimmen stattfinden kann, da eine Öffnung ausschließlich für das Schulschwimmen unwirtschaftlich wäre“, erklärt der Ditzinger Sprecher, Jens Schmukal.