Die Coronapandemie und eine geplatzte Fusion zum Jahreswechsel: 2021 hat die Volksbank Leonberg-Strohgäu auf eine harte Probe gestellt. Trotzdem läuft es gut.

Erst wollte man fusionieren, dann klappte es doch nicht: Im Januar hatte die Volksbank Leonberg-Strohgäu eine geplante Verschmelzung mit der Vereinigte Volksbanken eG angekündigt, im April zogen dann beide Häuser doch noch zurück. Bereits kurz nach Platzen der Fusion betonte Jürgen Held, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Leonberg-Strohgäu, dass der Abbruch der Gespräch eine „konsequente, ehrliche und rationale Entscheidung zum Wohle der Genossenschaft, der beiden Häuser, der Kunden und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ sei.

 

An dieser Einstellung hält Held auch weiterhin fest. „Wir sind unverändert von den strategischen Vorteilen einer großen Volksbank überzeugt, sehen derzeit aber unsere individuellen Stärken in der Eigenständigkeit besser verwirklicht“, sagte er jüngst auf der Vertreterversammlung seiner Bank in der Stadthalle Leonberg.

2021 sei harte Probe gewesen

Nicht nur die geplatzte Fusion machte die vergangenen Monate für die Bank zu einer turbulenten Zeit. Gleich zu Beginn der Versammlung führte der Vorstandsvorsitzende aus, dass das Jahr 2021 die Gesellschaft, die Gesamtwirtschaft und auch die einzelnen Finanzinstitute erneut auf eine harte Probe gestellt habe – in unternehmerischer und in persönlicher Hinsicht. Trotzdem: „Unsere Bank ist gesund und hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 abgeschlossen“, betonte Held.

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So konnte man etwa das Kundenkreditgeschäft um 2,9 Prozent erhöhen. Die Zuwächse resultieren laut der Bank besonders aus einer hohen Nachfrage nach Immobilienfinanzierung. Außerdem führte der durch die Coronamaßnahmen bedingte Konsumverzicht und der Verzicht auf lange Auslandsreisen zu einem Wachstum der Kundeneinlagen.

Die bilanziellen Kundeneinlagen – etwa in Girokonten oder Sparbüchern – sind auf rund 1,4 Milliarden Euro gestiegen. Das außerbilanzielle Kundenanlagevolumen, das beispielsweise in Wertpapiere investiert wurde, sei sogar um 14,9 Prozent angestiegen. Das zeige deutlich, so die Bank, dass immer mehr Sparer in Zeiten von niedrigen Zinsen auf Aktien und Fonds setzen.

Haus- und Mietverwaltung ist gefragt

Mit einer Bilanzsumme von über 1,7 Milliarden Euro zählt die Bank weiterhin zu den Genossenschaftsbanken mittlerer Größe in Baden-Württemberg. Das Zinsergebnis ist erwartungsgemäß weiter gesunken. Der Jahresüberschuss beträgt rund 1,7 Millionen Euro. Die Vertreterversammlung folgte dem gemeinsamen Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats zur Gewinnverwendung und der Zahlung einer Dividende in Höhe von 2,5 Prozent mit großer Mehrheit.

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Auch um die im Jahr 2021 gegründete Tochter, die Volksbank Haus- und Mietverwaltung Leonberg-Strohgäu, ging es bei der Vertreterversammlung. Hier läuft das Geschäfts augenscheinlich gut: „Der Mehrwert für unsere Kunden ist enorm, was sich auch dadurch zeigt, dass wir mit Aufträgen förmlich überrannt wurden“, sagte Vorstandsmitglied Wolfgang Ernst. Und auch in Sachen Eigenimmobilien tut sich was bei der Volksbank. In Renningen entsteht derzeit ein Wohn- und Geschäftshaus, das ausschließlich vermietet werden soll. Im Erdgeschoss wird eine moderne Filiale in einem offenen Marktplatzkonzept künftig direkt mit der Bäckerei Trölsch verbunden.

Bank hat auch gespendet

Und noch eine gute Nachricht verkündete der Vorstand: Auch im Jahr 2021 habe die Volksbank Leonberg-Strohgäu rund 100 000 Euro an gemeinnützige Organisationen mit den Schwerpunkten Schulen, soziale Einrichtungen und Vereine gespendet – darunter ein Fahrzeug für die Lebenshilfe Leonberg, Hochbeete für Kindergärten und Technik für den Unterricht von MINT-Fächern an Schulen im Geschäftsgebiet.