Der erste Sprachkurs hat bereits begonnen, in einem weiteren Angebot können Kinder spielerisch lernen.

Die Gerlinger Volkshochschule bietet mit Kooperationspartnern kostenlose Deutschkurse für ukrainische Geflüchtete an. Der erste Kurs hat bereits begonnen, der zweistündige Unterricht findet zweimal wöchentlich statt. Möglich wurde der Kurs zunächst durch das ehrenamtliche Engagement einer Kursleiterin, von Ingrid Sauter-Ehmann. Letztlich ermöglicht wurde er aber durch das Miteinander von Ehrenamt, Volkshochschule und Bürgertreff. Der Bürgertreff stellt den Raum, die VHS übernimmt die Kursplanung, Organisation und Teilnehmerverwaltung.

 

Anlaufstelle für sprachliche Bildung

„Wir freuen uns sehr darüber, dass an unserer VHS so engagierte Kursleitende wie Ingrid Sauter-Ehmann unterrichten“, so Markus Fink, Leiter der VHS Gerlingen. „Dank ihrer Initiative war es uns möglich, innerhalb kürzester Zeit den ersten Deutschkurs für erwachsene ukrainische Geflüchtete hier in Gerlingen zu starten.“ Weitere Kurse speziell für Erwachsene und Kinder, die aus der Ukraine geflüchtet sind, seien in Planung, so Fink. Ingrid Sauter-Ehmann ist pensionierte Lehrerin. Weitere Dozenten haben laut der VHS ebenfalls angeboten, ehrenamtlich zu unterrichten. Jedes weitere Engagement sei willkommen, so die VHS. Deren stellvertretende Leiterin, Carolin Renn, freut sich darüber. „Für uns ist es eine Auszeichnung, in der aktuellen Krisensituation von Kursleitenden und Interessierten direkt als Anlaufstelle für sprachliche Bildung und gesellschaftliche Teilhabe wahrgenommen zu werden“.

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Erste Anfragen nach Deutschkursen hatten die Gerlinger Weiterbildungsstätte rund zwei Wochen nach Kriegsbeginn erreicht. Im ersten Kurs lernen aktuell zwölf Teilnehmer, wenngleich Renn bereits weitere Anfragen bekommen hat. „Um in einem anderen Land wirklich anzukommen, ist es von wesentlicher Bedeutung, die Menschen zu verstehen und sich selbst verständlich zu machen“, sagt Sauter-Ehmann. Sich als Teil der Gemeinschaft zu erleben sei der Schlüssel dafür, sich künftig selbst aktiv in die neue Kultur einzubringen. Für Ingrid Sauter-Ehmann sind Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit schon länger ein Anliegen. Bereits während ihrer beruflichen Tätigkeit habe sie mit ihren Abiturientinnen des Neigungsfachs Gemeinschaftskunde ein Projekt zu diesem Thema organisiert. Der Kurs schaffe Gemeinschaft und erleichtere das Knüpfen von Kontakten untereinander und zu anderen Menschen vor Ort.

Weitere Deutschkurse sind geplant

Der Ansatz treffe sich gut mit dem Bildungsgedanken der VHS, Menschen einander durch gemeinsame Sprache und gemeinsame Erfahrungen näherzubringen, sagt Renn.

An der VHS werden zudem Deutschkurse geplant, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) finanziert werden; zudem bietet die VHS einen offenen Deutsch-Treff an. Ohne Anmeldung können Kinder unter Anleitung einer Dozentin mit Bildern, Musik und Geschichten spielerisch die neue Sprache lernen. Dieses Programm wird über die Bürgerstiftung finanziert.