Die Eltinger und die Brennerstraße bekommen in einem halbjährigen Test eine Umweltspur. Dabei fällt ein Fahrstreifen für Autos weg.

Nun ist es soweit: In der Nacht zum Dienstag startete der bereits lang diskutierte Verkehrsversuch in Leonberg. Für ein halbes Jahr sind die Fahrbahnen im Zentrum von vier auf zwei Spuren reduziert. Was bereits anhand einer Simulation getestet wurde, wird jetzt auch in der Praxis umgesetzt, um zu schauen, wie sich die Verkehrsmengen mit einer Umgestaltung der Fahrbahnen noch verträglich abwickeln lassen. Unter dem Arbeitstitel des Großprojektes „Stadt für morgen“ werden sowohl in der Eltinger als auch in der Brennerstraße – dort wo sie vierspurig verlaufen – die jeweils äußeren Fahrstreifen in eine Umweltspur umgewandelt. Diese wird für den Autoverkehr gesperrt und für Bus- und Radverkehr freigegeben.

 

Neue gelbe Fahrbahnmarkierung

Die Umbauarbeiten haben am Montagabend begonnen. Gemeinsam mit der Firma Urich Mobility GmbH hatte die Stadtverwaltung festgelegt, das Projekt möglichst bis Dienstag in der Früh um 5 Uhr umzusetzen. Die Restarbeiten – falls das Pensum in den neun Stunden nicht geschafft wurde – werden in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch nachgeschoben. Aufgebracht wurden in einer Nachtschicht neue, gelbe Fahrbahnmarkierungen, Leitschwellen und Piktogramme (Rad/Bus). Zudem stellte die Firma Urich neue Schilder auf. Die Ordnung des Verkehrs übernimmt unterstützend der Gemeindevollzugsdienst der Stadt Leonberg. Die Umsetzung erfolgte Schritt für Schritt an verschiedenen Abschnitten. Begonnen wurde in der Eltinger Straße. Anschließend folgte die Umgestaltung der Brennerstraße. Aus technischen Gründen und zum Schutz der Bauarbeiter mussten die einzelnen Streckenabschnitte zeitweise gesperrt werden. Der Verkehr wurde umgeleitet.

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Nicht nur die Stadtverwaltung ist gespannt auf die Ergebnisse dieses Verkehrsversuchs. In den sozialen Medien hagelt es allerdings schon vor dem Start zuhauf Kritik. Die Angst, dass in der ohnehin stark befahrenen Innenstadt, wo sich zu bestimmten Zeiten regelmäßig die Staus bilden, der Verkehrskollaps droht, ist groß. Gibt es noch ein Durchkommen in der Stadt, wenn im Falle eines Unfalles auf der Autobahn oder wenn der Engelbergtunnel gesperrt ist, Leonberg als Ausweichstrecke genutzt wird? Die Auswertungen werden es zeigen.