Nach einem Unfall am frühen Mittwoch wird die Autobahn zwischen Rutesheim und Leonberg mehrere Stunden gesperrt. Auch, weil die Helfer die Ladung teilweise händisch aufsammeln müssen.

Leonberg/Rutesheim - Eine kurze Fahrt ins Büro hatten Arbeitnehmer aus dem Altkreis Leonberg am Mittwochmorgen wahrlich nicht: Die Autobahn 8 zwischen Rutesheim und Leonberg war zumindest in Fahrtrichtung Stuttgart für mehrere Stunden dicht, nahe Straßen und Schleichwege waren ebenfalls stark überlastet. Rund acht Stunden dauerte es, bis die Strecke wieder frei war. Grund für die Sperrung: ein Lkw-Unfall.

 

Ladung verteilt sich über Autobahn

Gegen 4.50 Uhr am Mittwoch wurden die Einsatzkräfte aus Leonberg und Rutesheim alarmiert – kurz nach der Anschlussstelle Rutesheim in Richtung Stuttgart habe es einen Unfall mit alleinbeteiligtem Sattelzug gegeben, hieß es in der Einsatzmeldung. Aus noch ungeklärten Gründen war der 54 Jahre alte Fahrer des Lastwagens auf dem rechten Fahrstreifen ins Schlingern geraten und nach links von der Fahrbahn abgekommen. Dort prallte der Sattelzug gegen die Betonmittelwand. Die Fahrerkabine blieb in der Leitplanke stecken, der Auflieger kam quer auf der Fahrbahn zum Erliegen. Durch die Wucht des Aufpralls brach die linke Bordwand des Aufliegers weg und die Ladung verteilte sich komplett über die Fahrbahn.

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Nach dem Eintreffen mussten die Feuerwehrleute zunächst den schwer verletzten Mann befreien, der beim Eintreffen noch in der Fahrerkabine saß, weil sein Fuß eingeklemmt war. Das berichtet Thomas Duppel, stellvertretender Kommandant der Rutesheimer Feuerwehr, die mit elf Kräften vor Ort war. Insgesamt waren 35 Feuerwehrleute und zehn Fahrzeuge im Einsatz.

Autobahn wird voll gesperrt

Gegen sieben Uhr morgens war die primäre Aufgabe der Feuerwehr – die Menschenrettung und Sicherung der Unfallstelle – erledigt, die Rutesheimer Kollegen zogen ab. Kurz danach konnten auch die Autofahrer abfahren, die auf der kurzen Strecke zwischen Rutesheimer Anschlussstelle und der Unfallstelle feststeckten. Die Autobahn wurde anschließend zwischen den Anschlussstellen Rutesheim und Leonberg in Richtung Stuttgart voll gesperrt. In die Gegenrichtung war nur noch die rechte Spur befahrbar.

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Vor Ort waren neben Polizei und Autobahnmeisterei auch noch 15 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks aus Leonberg. Diese unterstützen den Abschleppdienst noch mehrere Stunden lang bei der Räumung der Unfallstelle. Für die Bergung des Fahrzeugs musste ein Kran anrücken. Besonders aufwendig für die Hilfskräfte vor Ort war auch das Aufräumen der Ladung: „Der Lkw war ein Kühltransporter und war mit Chicken Wings und Co. beladen“, berichtet der Leonberger Feuerwehrkommandant, Wolfgang Zimmermann. Diese hätten die Einsatzkräfte teilweise von Hand auflesen und umladen müssen, „aufwendig“, betont Zimmermann. Auch deshalb habe die Sperrung der Autobahn so lange angehalten.

Rückstaus mit bis zu 15 Kilometern Länge

In Fahrtrichtung Stuttgart bildeten sich vor der Sperrung Staus mit bis zu 15 Kilometern Länge, aus Stuttgart kommend bis zu sechs Kilometer. Der Verkehr aus Richtung Pforzheim, der über Rutesheim abgeleitet wurde, verstopfte auch dort die Straßen, bis die Autobahn um kurz vor 13 Uhr wieder freigegeben wurde. Und auch im Anschluss kam es weiter zu Beeinträchtigungen: Durch den Unfall wurde die Mittelleitplanke beschädigt, wegen der Reparaturen richtete die Autobahnmeisterei am frühen Nachmittag eine Zone mit reduzierter Geschwindigkeit ein. Am Nachmittag hatte sich die Verkehrslage wieder beruhigt.

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Kritik übt Thomas Duppel von der Rutesheimer Feuerwehr im Nachgang vor allem an anderen Verkehrsteilnehmern: „Die Rettungsgasse hat mal wieder überhaupt nicht funktioniert.“ Weil die Unfallstelle so dicht an der Anschlussstelle Rutesheim lag, habe sich die Verzögerung zwar in Grenzen gehalten. Genervt, so Duppel, habe es aber.