Wie vielfältig die Arbeit der Ehrenamtlichen ist, zeigen die Vereinstage der LKZ und des Leo-Centers.

Leonberg - Bunt und vielfältig war es bei den Vereinstagen am Freitag und am Samstag im Leo-Center. Insgesamt 22 Vereine aus Leonberg und der Umgebung haben sich im Erdgeschoss des Einkaufszentrums präsentiert und den Besuchern deutlich gemacht, wie wertvoll sie sind.

 

„Wir entführen jedes Jahr zwischen 5000 bis 7000 Menschen in eine andere Welt“, erklärt Dirk Deininger vom Naturtheater Renningen. Doch um das zu schaffen, bedarf es einer Menge Arbeit – nicht nur auf der Bühne. Etwa 100 Ehrenamtliche sorgen dafür, dass bei den Auftritten alles rundläuft. „Die Arbeiten sind sehr vielfältig“, erzählt die Darstellerin Alexandra Schuchert. Deininger ergänzt: „Die Aufgaben gehen vom Nähen der Kostüme über die Bühnentechnik bis hin zur Bewirtung während der Vorstellungen.“

Die Magie im Naturtheater ist harte Arbeit und deshalb „muss man sich dem Ganzen komplett verschreiben“, weiß Thomas Vogel. „Wenn du sagst, du machst mit, dann machst du mit.“ Der „Urlaub“ auf den das Naturtheater seine Gäste mitnimmt, bedeutet für die Beteiligten volle Hingabe: „Wir richten zwischen Ende Juni und Ende August unser Leben nach dem Theater“, verrät Schuchert.

Verantwortung übernehmen beim Spüldienst

Aber auch der Sporttauch-Club Leonberg ist auf die Hilfe seiner Ehrenamtlichen angewiesen. Dass das funktioniert, beweist die Tradition des Vereins. „Uns gibt es seit 1975. Damit sind wir einer der ältesten Tauchclubs in Baden-Württemberg“, sagt Markus Schöfferle. Der Club bietet ein buntes Programm: Schnuppertauchen, Anfänger-Tauchkurse und Kinderschnorcheln sind unter anderem möglich. Damit das aber überhaupt funktioniert, engagieren sich insgesamt etwa 25 Ehrenamtliche. Das zahlt sich aus. Der Tauchclub macht beispielsweise jedes Jahr mit seinen Jüngsten eine Tauchfahrt nach Kroatien. Im Camp lernen sie aber nicht nur das Tauchen: „Wir bringen den Kindern bei, Verantwortung zu übernehmen und sich zu engagieren. Deshalb gibt es verschiedene Aufgaben, wie zum Beispiel den Küchen- oder Spüldienst.“

Brücken bauen zwischen Generationen

Doch nicht nur Sozialkompetenzen wollen die Vereine vermitteln. Ob im Bereich Kultur, Gesundheit, Sport oder Soziales ist es den Vereinen auch wichtig, dass Brücken zwischen den verschiedenen Generationen geschlagen werden. Jeder soll eingebunden werden. Damit haben die Diabetiker Baden-Württemberg derzeit ein wenig zu kämpfen. „Früher war der Mix aus Jung und Alt größer“, bemängelt die Leonberger Diabetiker-Gruppengründerin Brigitte Gommel, die bereits seit 1987 dabei ist.

„Heute informieren sich die jungen Leute oft im Internet, anstatt zu uns zu kommen.“ Ein Fehler, wie Gommel findet. Denn das Internet sei zwar informationsreich, aber auch nicht fehlerfrei. „Wir bieten Vorträge von Fachärzten und geschulten Beratern an“, sagt Gommel. Diese vermittelten Wissenswertes, das vor allem auch bei Neuerkrankungen sehr hilfreich sein kann. „Wir wollen Erkrankten helfen. Doch häufig kommen die Leute dann zu uns, wenn es schon zu spät ist“, erzählt Gommel, die selbst seit mehreren Jahrzehnten mit der Zuckerkrankheit lebt.

Hilfe gegen Hilfe eintauschen

Helfen möchte auch der Glemstaler Tauschring – fast kostenlos. Lediglich eine Gebühr von zwei Euro im Monat erhebt die Gruppierung für anfallende Verwaltungskosten. „Wir tauschen Zeit gegen Zeit“, beschreibt Uta Röckel, die den Tauschring im Leo-Center vertritt. Ein sinnvolles Konzept in einer Zeit, in der verstärkt nachhaltig gedacht wird. 80 Leute aus Perouse, Sindelfingen, Korntal-Münchingen und Schwieberdingen bieten ihre Leistungen an. „Manche können gut mit Technik, die anderen sind dafür körperlich fit und können anpacken“, erklärt Röckel das Prinzip. „Im Tauschring Leistungen auszutauschen, heißt, freiwillig unentgeltliche Arbeit für andere Mitbürger zu erbringen, diese aber trotzdem nicht umsonst zu tun“, heißt es in der Broschüre des Tauschrings.

Mit ihren Ansätzen unterstreichen die Vereine, wie wichtig sie für die Gesellschaft sind und zu mehr als nur zum Zeitvertreib dienen. All das ist jedoch nur möglich, wenn sich die Menschen in den Vereinen auch einbringen. Denn wie heißt es so schön: „Wer Gutes sät, wird Gutes ernten.“