Der SV Leonberg/Eltingen hat einen neuen Platz. Auch nebenan im Stadion geht es bald weiter.

Leonberg - Matthias Groß beugt sich nach unten. „Sehen Sie, das Grüne sind die Plastikhalme“, sagt das Vorstandsmitglied des SV Leonberg/Eltingen. An einer Stelle des neuen Hybridrasens, so groß wie ein Fußball, hat etwas gelegen und den Naturrasenteil beim Wachsen gehindert, sodass er braun und verdorrt ist. Doch so lässt sich schön erkennen, wie der neue Platz funktioniert, den der Verein am Freitag offiziell eingeweiht hat.

 

Weil das Gelände direkt neben der Glems liegt, durfte der Verein keinen Kunstrasen bauen. Das neue Spielfeld sei zu 87 Prozent Naturrasen, sagt Groß. Und es ist eben durchlässig, das Wasser kann ganz natürlich versickern. Noch sei der Platz etwas stumpf. „Man muss ganz normal wässern und mähen“, erklärt Groß, der im SV-Vorstand für die Liegenschaften und die Technik zuständig ist. Dafür werde man den Mähroboter nutzen, der auch schon auf dem Flutlichtplatz nebenan eingesetzt wird.

Extremes Gefälle beseitigt

785 000 Euro hat der Platz gekostet. Obendrauf kommen unzählige Stunden, die die Vereinsmitglieder investiert haben. So wurden etwa Bäume ringsherum entfernt und das Gelände begradigt. „Als wir hier im Juni 2018 den Spatenstich hatten, fand der etwa 1,40 Meter höher statt“, verdeutlicht Matthias Groß das Gefälle. 6000 Kubikmeter Erdreich wurden dabei bewegt. Auf dem 10 000 Quadratmeter großen Areal gibt es nun das neue Großfeld sowie ein Minispielfeld, außerdem eine Naturtribüne.

Bereits seit Juni trainiert die Vereinsjugend hier, nun dürfen auch die Größeren dort kicken. „Hier wird auch der Spielbetrieb der Jugendmannschaften absolviert. Die Aktiven dürfen nur in Ausnahmefällen ihre Spiele hier austragen“ erklärt Vorstandsmitglied Groß.

Wette des Oberbürgermeisters

Am sonnigen Freitagnachmittag werden jedoch nicht nur Reden geschwungen und Zahlen gewälzt. Denn es gilt, noch eine Rechnung zu begleichen. Denn die Gesamtkosten von 860 000 Euro für das Projekt kann der SV Leonberg/Eltingen schwerlich aus eigener Kasse zahlen. Die Hälfte, also 430 000 Euro, hat die Stadt Leonberg im Rahmen ihrer Vereinsförderung in Aussicht gestellt – wenn der Verein ein Elfmeterschießen gegen die Stadtspitze gewinnt.

So lautete zumindest der – nicht ganz ernst gemeinte – Vorschlag von Oberbürgermeister Martin Georg Cohn. Der ließ es sich nicht nehmen, auch wirklich selbst anzutreten, gemeinsam mit den Bürgermeistern Ulrich Vonderheid und Klaus Brenner sowie Wirtschaftsförderer Benjamin Schweizer und Sportamtsmitarbeiter Rainer Weller. Ins Tor stellte sich der fußballspielende Pressesprecher Tom Kleinfeld. Doch alle Expertise half nichts. Den Sieg im Dreierturnier holten sich die Jugendlichen des SV vor dem Vorstand.

Baugenehmigung liegt jetzt vor

Wenn nun künftig die Teams nach einem Spiel rüber ins Stadion zu den Umkleiden gehen, wird es spätestens 2021 keinen Umweg über die Bruckenbachstraße mehr geben. Denn zum Neubau des Vereinszentrums in Eltingen gehört auch eine Brücke vom Leobad-Parkplatz kommend über die Glems. „Für beides liegt nun die Baugenehmigung vor“, berichtet Matthias Groß. Die alte Halle ist bereits komplett abgerissen. Den Auftrag für den Neubau habe man an die Firma Moser in Leonberg vergeben. „Es ist von Vorteil für uns und für die Stadt, es wird viel wieder in Leonberg investiert“, erklärt der Vereinsvorsitzende Michael Hager. Außerdem stehe nun fest, dass man in dem Finanzrahmen von zwölf Millionen Euro bleibt, den man den Mitgliedern vorgelegt habe.

Im Oktober beginnen die Erdarbeiten und noch vor der Winterpause sollen auch die Pfähle in den Boden kommen, auf denen die neuen Gebäude gegründet werden. Nötig wird dies durch den hohen Grundwasserspiegel durch die Glems.