Der Gemeinderat beschließt endgültig die neuen Förderrichtlinien. Die Ehrenamtlichen bekommen fortan feste Sockelbeträge. Der Gesamtbetrag wird auf 32 000 Euro erhöht.

Heimsheim - Mehr Geld steckt die Stadt Heimsheim in die Förderung der Vereine – zumindest, was die Sockelbeträge angeht. Stehen große Investitionen an, können die Vereine wie bisher Anträge auf Zuschüsse einreichen, über die dann individuell entschieden wird. Darüber hinaus bekommt aber jeder Verein eine jährliche Pauschale zur Verfügung gestellt. Der Grundstock dafür wurde nun deutlich erhöht auf 32 000 Euro jährlich.

 

Die Richtlinien zur Vereinsförderung wurden dazu einmal komplett überholt. Im Frühjahr gab der Gemeinderat bereits sein Okay für die Änderungen, allerdings war der Punkt Bezuschussung der Vereinsheime damals noch nicht geklärt. Am Montag fiel die abschließende Entscheidung. Sie gilt rückwirkend zum 1. Januar 2018, sodass die Vereine sich bereits dieses Jahr über das zusätzliche Geld freuen dürfen.

Kein „Gießkannenprinzip“ mehr

Bislang arbeitete die Stadt Heimsheim nach dem „Gießkannenprinzip“, wie es der Bürgermeister Jürgen Troll formulierte, das heißt, ein fester Betrag von 15 000 Euro wurde jährlich ausgeschüttet und auf die Vereine verteilt, die somit mal mehr, mal weniger bekamen. „Das haben wir nun umgeändert zu festen Kopfbeträgen, damit die Vereine mehr Planungssicherheit haben.“ Wer Geld bekommt und wie viel, dafür gibt es klare Kriterien, die die Stadt mit den neuen Richtlinien festgelegt hat. Eine Voraussetzung für die Zuschüsse ist zum Beispiel, dass mindestens 50 Prozent der Vereinsmitglieder im Ort leben, zudem muss die Gruppe im kulturellen Leben der Gemeinde aktiv sein, beispielsweise einmal im Jahr eine Veranstaltung im Ort organisieren. Durch das Raster fallen Gruppen wie Religionsgemeinschaften, politische Parteien, wirtschaftlich tätige Vereine sowie Fördervereine.

Fördervereine fallen durch das Raster

Die Höhe der Beträge bemisst sich an Mitgliederzahlen, für Jugendförderung gibt es noch mal extra Geld. Die Bezuschussung der Vereinsräume beläuft sich je nach Verein auf 250 oder 500 Euro. Der Betrag hängt davon ab, wie groß die Räume sind, wie aufwendig das Beheizen ist und so weiter. Dazu gibt es Zuschüsse für Sportplatzpflege. Festgelegt ist in den Richtlinien außerdem, wie oft ein Verein kostenlos eine Veranstaltung in der Stadthalle abhalten kann und andere wichtige Punkte.

Der Beschluss fiel mit großer Mehrheit, nur Renate Niehaus von der SPD enthielt sich der Stimme mit der Begründung, dass aufgrund der Kriterien wichtige Vereine wie der Freundeskreis Ludwig-Uhland-Schule nicht berücksichtigt werden. Nachdem nun schon 32 000 Euro dafür ausgegeben werden, „ist das für mich nicht nachvollziehbar“.

Heimsheim
Vereine bekommen fortan pro Mitglied drei Euro, pro jugendliches Mitglied sogar 30 Euro, wenn der Verein aktive Jugendarbeit betreibt. Vereine mit weniger als 50 Mitgliedern erhalten trotzdem eine pauschale Jahresförderung in Höhe von 150 Euro. Zusätzlich bekommt der TSV Heimsheim 5500 Euro für die Pflege seiner drei Spielfelder, der TC Heimsheim 1000 Euro für seine Tennisplätze. Dazu werden die Wasserkosten teilweise übernommen. Der Musikverein bekommt für die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen jährlich 2000 Euro. Darüber hinaus gibt es Zuschüsse für Jubiläen, Wettkämpfe, Veranstaltungen und Ähnliches.

Ringsum
Andere Kommunen im Umkreis handhaben die Vereinsförderung ähnlich. Die Sockelbeträge lassen sich allerdings nur schwer vergleichen. Manche Kommunen geben höhere Jahreszuschüsse, dafür müssen die Vereine die Sportplatzpflege selbst übernehmen oder Miete für kommunale Gebäude zahlen. Eine gesetzliche Vorgabe über Vereinsförderungen gibt es nicht. Jede Kommune muss darüber selbst entscheiden.