Uwe Rupp, ehemaliger Bürgermeister von Heimsheim, ist gestorben.

Heimsheim - Uwe Rupp hat in seiner Zeit als Rathauschef als ein streitbarer Charakter gegolten. Seine Mitmenschen haben ihn zugleich als sehr offenen Menschen kennengelernt, bei dem man Probleme immer ansprechen konnte und der in Heimsheim vieles bewegt hat. Am 20. April ist der ehemalige Bürgermeister von Heimsheim im Alter von 58 Jahren verstorben. „Ich bin überrascht von dieser traurigen Nachricht und bedauere seinen Tod sehr“ sagt Jürgen Troll.

 

Uwe Rupp war der Nachfolger von Manfred Pfisterer, der 2005 nach vier Amtszeiten nicht wieder angetreten war. Der vormalige Hauptamtsleiter in Ölbronn-Dürrn setzte sich im zweiten Wahlgang gegen seinen damals stärksten Konkurrenten, den Renninger Amtsleiter Stefan Feigl, durch. 2013 wurde Uwe Rupp von Jürgen Troll abgelöst. In seiner Zeit als Bürgermeister hat Uwe Rupp „die Entwicklung der Stadt positiv gestaltet“, heißt es von seinem Nachfolger Jürgen Troll stellvertretend für die gesamte Verwaltung und den Gemeinderat. „Die Stadt ist Herrn Rupp für seinen Einsatz zu großem Dank verpflichtet und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“

Offen für gute Argumente

Uwe Braun, Fraktionssprecher der CDU, beschreibt die Zusammenarbeit mit dem einstigen Rathauschef als durchweg positiv und ihn selbst als sehr offen, direkt und geradeheraus. „Das Angenehme war: Das hat in beide Richtungen funktioniert. Man konnte Probleme immer offen ansprechen und diskutieren, es war mit ihm ein sehr angenehmes Arbeiten.“ Auch wenn man mal unterschiedlicher Meinung war, habe Rupp nie einfach nur auf seinen Standpunkt beharrt, sondern sich bei guten Argumenten auch vom Gegenteil überzeugen lassen. „Mit der Entwicklung vom Egelsee hat er viel Gewerbe bei uns angesiedelt und eine stabile wirtschaftliche Basis für die Stadt geschaffen.“

Die Wirtschaftsförderung hatte Uwe Rupp immer zur Chefsache erklärt. Zusammen mit der Entwicklung der Infrastruktur war es eines seiner großen Themen. Er hat nicht nur das Gewerbegebiet Egelsee mit Leben gefüllt, sondern auch die Ansiedlung der Lebensmittelmärkte konsequent umgesetzt. Mit dem Einzug von Lidl und Edeka wurde die Stadt zu einem stabilen Einkaufsstandort, außerdem gelang es ihm, einen dm-Drogeriemarkt nach Heimsheim zu locken. Zu den größten Erfolgen Rupps gehört der Bau der Nordtangente. Den Stadtentwicklungsprozess stieß er 2011 mit einer Umfrage an, auch die Weichen für Lailberg II wurden während seiner Amtszeit gestellt.

Es gab auch Kritiker

Vor allem im Wahlkampf zum Ende seiner Amtszeit ging es zum Teil hoch her. Kritiker warfen ihm vor, dass er entgegen seines Versprechens während seiner Amtszeit nie nach Heimsheim gezogen war. Sein Vorgänger Manfred Pfisterer fand ebenfalls kritische Worte, da Uwe Rupp sich die positive finanzielle Entwicklung der Stadt allein auf die eigenen Fahnen geschrieben habe, wofür Rupp sich aber später entschuldigte. Zuletzt überschattete die sogenannte Lailberg-Affäre seine Amtszeit. Dabei ging es um ein Grundstück in dem zukünftigen Wohngebiet, das Rupp als Privatperson von seiner Sekretärin gekauft hatte, ohne das Angebot an die Stadt und den Gemeinderat weiterzugeben. Der Fall ging bis vor Gericht, wo die Klage der Stadt auf Schadenersatz jedoch zurückgewiesen wurde.

Die Grundstücksgeschichte habe ihn angreifbar gemacht, so der Gemeinderat Walter Müller (Freie Wählervereinigung). „Aber ich habe immer gut mit ihm zusammengearbeitet.“ Wenn der Bürgermeister mal nicht da war, habe er für ihn als Stellvertreter immer eine sehr ausführliche Übergabe ausgearbeitet. „Wie jeder andere war er ein Mensch mit Stärken und Schwächen, aber auch sehr offen.“ Gute Kontakte zu den Gewerbetreibenden zu pflegen, war ihm immer wichtig. „Dass er gestorben ist, bedaure ich sehr.“