Die Firma Paul Wolff wächst und investiert am Standort Ditzingen dieses Jahr rund 1,8 Millionen Euro. Zurzeit entsteht eine neue Halle für Produktion und Logistik.

Sie wird komplett aus Holz und nach KfW-40-Standard errichtet: Das Familienunternehmen Paul Wolff mit Stammsitz in Mönchengladbach – und nach eigenen Angaben Marktführer im Bereich Abfallsysteme – baut am Standort Ditzingen eine neue Produktions- und Logistikhalle. Das sei ein bedeutender Schritt in Richtung Klimaneutralität, die eines der großen Unternehmensziele sei.

 

Die neue Halle soll, nach rund eineinhalb Jahren Vorbereitung, Mitte September fertig sein. So könne Paul Wolff bereits im Herbst das Ziel, die tägliche Produktionsmenge zu verdoppeln, umsetzen. Zu konkreten Zahlen schweigt das Unternehmen – „aus Gründen der Verschleierung für den Wettbewerb“.

Mitarbeiterzahl erhöht sich auf 13

Dafür nennt Paul Wolff andere Zahlen: Durch die Verlagerung von Produktionsmengen aus Mönchengladbach habe man die Lieferrouten perfektionieren können, um mit einer Einsparung von rund 20 Prozent des benötigten Kraftstoffes die Umwelt weniger zu belasten. Der Ausbau und die Stärkung des Standorts Ditzingen in der Benzstraße schafften außerdem weitere Arbeitsplätze. So werde von momentan acht auf dann 13 Mitarbeiter aufgestockt.

Laut dem Geschäftsführer Hanns Menzel werden im Strohgäu dieses Jahr etwa 1,8 Millionen Euro investiert. Eine neue und größere Betonmisch- und Dosieranlage ist bereits in Betrieb gegangen. In Ditzingen und Mönchengladbach stellt der Mittelständler mit insgesamt rund 170 Beschäftigten neben Abfallsammelsystemen Schutz- und Depotschränke sowie Friedhofssysteme her.

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Das Bauvorhaben in Ditzingen steht unter dem Motto „Wachstum ohne Wachstum“. Damit sei gemeint, dass man mit bestehenden Flächen, mit Nutzung von bereits vorhandenen Materialien und nicht zuletzt mit dem schonenden Umgang von Arbeitskräften wachsen könne. „Wachstum hat nicht immer mit größer, besser, weiter und vor allem mit Umweltbelastung zu tun.“ Das Unternehmen habe sich „klar“ dafür entschieden, Ressourcen zu schonen, natürliche und besonders recycelbare Baumaterialien zu verwenden und den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren.

Alte Hoffläche wiederverwendet

Zur „unternehmerischen Pflicht“, CO₂- Neutralität zu erreichen, gehört laut Paul Wolff neben dem Hallenbau nach KfW-40-Standard, die Produktion zu optimieren. Beim Bau selbst würden beispielsweise keine weiteren Flächen versiegelt, und die gewählte Holzbauweise schlage sich positiv auf den CO₂-Ausstoß nieder. Der Abbruch der alten Hoffläche sei vollständig als Recyclingbaustoff in die Tragschicht des neuen Gebäudes eingebaut worden.

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Es war der frühere Geschäftsführer Hans Claus Menzel, der im Jahr 1974 für die Zweigniederlassung in Ditzingen verantwortlich zeichnete. In der Benzstraße steht ein weiteres Betonwerk zur Fertigung und Montage der Produkte für den süddeutschen Raum. Ditzingen ist zudem die Vertriebszentrale für Baden-Württemberg und Bayern. Seit April 2015 gibt es als dritten Standort eine Vertriebsniederlassung in der Schweiz. Paul Wolff gründete sein Unternehmen im Jahr 1955 im nordrhein-westfälischen Hilden. Seine Idee: Er wollte Müllschranktüren ins Mauerwerk einbauen.