Mit dem eigenen Landcruiser durch die Weiten Australiens reisen, das ist schon etwas Besonderes, noch dazu, wenn es ein LEO-Kennzeichen hat. Franz Thoren aus Renningen war ein Jahr mit LEO-NI in Down Under unterwegs.

Renningen - Franz Thoren hat schon viel von der Welt gesehen. Die erste große Reise führte den heute 66-Jährigen nach Südafrika, und vor ein paar Tagen ist er gerade aus Spitzbergen zurückgekommen. Dazwischen hat er fast die ganze Welt kennengelernt. Doch ein Land hat es dem Ingenieur aus dem Rheinland, der in Renningen lebt, besonders angetan: Australien. „Das ist mein Lieblingsland, heute ebenso noch wie in den 1980er Jahren, als ich das erste Mal dort war“, so Franz Thoren. „Schon damals habe ich gesagt, wenn ich irgendwann einmal auswandere, dann dorthin“, fügt er hinzu.

 

Während Franz Thoren und seine Frau Hildegard, die ihn einige Zeit begleitete, im Oktober 2017 nach Australien jetteten, begann die Reise für Leoni schon früher mit einer Schiffspassage von Wilhelmshaven nach Fremantle in Westaustralien. Bevor es mit dem großen Trip rund um den roten Kontinent losgehen konnte, hatten Franz und Hildegard Thoren das Fahrzeug gründlich putzen müssen. Denn der Landcruiser mit dem Kabinenaufsatz musste wegen der strengen australischen Sicherheitsbestimmungen blitzblank sauber sein. Nachdem das Fahrzeug mit der Deutschland-Fahne auf der Front auch noch den Roadworthiness-Test des australischen TÜV bestanden hatte, konnte es losgehen ins große Abenteuer.

„Die Weite des Landes ist besonders toll“

Zuerst fuhren die Thorens Richtung Norden an der Küste entlang. Rasch kamen sie in die ersten Nationalparks wie dem Kalbarri National Park und die Sharks Bay, einem UN-Weltnaturerbe. In den nächsten Monaten sollten sie noch etliche solcher Parks und einzigartigen Landschaften sehen. Australien hat eine Vielzahl von geschützten Gebieten in unterschiedlichen Klimazonen. „Die Weite des Landes ist besonders toll“, schwärmt Franz Thoren. Für ihn sei die Natur dort der eigentlich faszinierende Punkt gewesen.

Foto: privat
Auch die gute Infrastruktur macht das Reisen per Camper angenehm. Die vielen Rastplätze seien perfekt ausgestattet. Bei gelegentlichen Problemen mit dem 19 Jahre alten Landcruiser auf der 35 000 Kilometer langen Reise bekamen sie immer Hilfe, etwa als im tropischen Darwin der Kühler streikte oder in Cooktown die Windschutzscheibe kaputtging. Die Batterien haben mal aufgegeben und ein Reifen musste ersetzt werden. Richtig beeinträchtigt seien die Reisenden dadurch aber nicht gewesen. Das galt auch für ihre Gesundheit, und das trotz heftiger Temperaturschwankungen. „In Melbourne hatten wir an einem Tag 42 Grad und am nächsten 23 Grad“, so Franz Thoren. Auch mit Sturm haben sie ihre ganz persönliche Erfahrung gemacht, etwa als sie ihre Leoni im Nullarbor National Park nur zehn Meter von einer Steilklippe entfernt abstellten und nachts ein Unwetter tobte.

Ein Treffen mit Anna Eisenhardt und Heiner Langer

Auf der Fähre nach Tasmanien begegneten sich zwei Leos: Franz Thoren traf auf die beiden Rutesheimer Weltreisenden Anna Eisenhardt und Heiner Langer. Monate später begegneten sie sich in Arnhem Land, im Norden des Kontinents, noch einmal. Tasmanien habe ihm gut gefallen, wenn er auch den vom Aussterben bedrohten Tasmanischen Teufel nicht gesehen hat. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm die Bay of Fires mit den weitläufigen Stränden und bunten Felsformationen. Sein Lieblingsstrand in ganz Australien aber liegt an der Lucky Bay im Cape Le Grand Nationalpark im Südwesten von Australien. „Er ist einfach fantastisch, mit ganz weißem Sand, der beim Darüberlaufen quietscht.“

Franz Thoren ist mit Süßwasser-Krokodilen geschwommen, hat Felszeichnungen der Aborigines gesehen und spannende Wanderungen gemacht, er musste Flüsse voller Salzwasser-Krokodile, riesige Rinderherden durchqueren und kilometerlange Wellblech-Pisten bewältigen. Er hat alte Freunde besucht und neue Bekannte getroffen, in deren Vorgarten Leoni auch schon mal parken durfte. Und dabei hat er Australien einmal umrundet. „Das ist ein bombastisches Land“, schwärmt Franz Thoren heute noch, ein Jahr nach seiner Rückkehr aus dem Land der Kängurus und Koalas. Obwohl er 12 Monate unterwegs war, schaffte er es nicht, durch das rote Herz des Kontinents zu fahren. „Ich hatte einfach nicht die Zeit.“ Das Land ist riesig, die Entfernungen sind groß und es gibt überall so viel zu sehen.