Markus Fiedler hat seine ersten Erfahrungen als Trainer beim TSV Eltingen gesammelt. Nun hat der 36-Jährige die Früchte seiner dreijährigen Arbeit mit der U17 des VfB Stuttgart ernten dürfen.

Es ist erst ein paar Tage her, dass die U 17 des VfB Stuttgart deutschlandweit für Furore gesorgt hat. Ungeschlagen war der Jahrgang 2005 durch die Bundesliga marschiert und hatte im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft Hertha BSC zweimal geschlagen. Und auch im Finale gegen Schalke 04 war der VfB-Nachwuchs klar überlegen, unterlag aber am Ende höchst unglücklich – dreimal trafen die Stuttgarter Aluminium – nach Elfmeterschießen mit 2:3.

 

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Großen Anteil an diesem Erfolg hat ein Eltinger: Markus Fiedler hat nicht nur selbst für den ehemaligen TSV gespielt, sondern im Alter von 20 Jahren auch schon seine ersten Erfahrungen als Trainer der U 15 des Vereins gesammelt. „Ich war schon recht früh in der Zwickmühle, mich zwischen aktivem Fußball und einer Trainerlaufbahn entscheiden zu müssen“, sagt der 36-Jährige. Die Wahl fiel auf letzteres – auch weil Markus Fiedler schon im ersten Jahr mit der U 15 des TSV Eltingen der Aufstieg in die Landesstaffel und der Sieg im Bezirkspokal gelang.

Vereinsrekord mit der U 17 des TSV Eltingen

Zu seinen weiteren frühen Erfolgen zählt der dritte Platz in der Verbandsstaffel mit der U 17 in der Saison 2009/10, in der das Team 57 Punkte holte, was bis heute Vereinsrekord ist. „Meister wurde damals der SGV Freiberg, in dessen Reihen unter anderem Tim Leibold und Denis Zagaria standen“, erinnert sich Markus Fiedler noch gut. Ebenjener SGV Freiberg holte sich dann den talentierten Nachwuchscoach, der zunächst die U 17 und dann die U 19 der Talentschmiede betreute.

Entlassung beim SGV Freiberg

Bei der U 19 musste Markus Fiedler dann allerdings auch seine erste Trainerentlassung verarbeiten: Nach nur einem Punkt aus den ersten neun Saisonspielen in der Bundesliga setzte der Verein auf einen anderen Coach. „Es war ein bisschen ein Himmelfahrtskommando – als einziges Team aus einem Nicht-Profi-Verein. Aber ein bisschen schade war es schon, weil ich das Gefühl hatte, dass die Mannschaft zu dem Zeitpunkt gerade in der Bundesliga angekommen war“, sagt er rückblickend.

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Nach einer Station als Co-Trainer von Ramon Gehrmann bei den SGV-Aktiven ergab sich für den studierten Realschullehrer dann die Möglichkeit, beim Bundesliga-Nachwuchs der TSG Hoffenheim als Co-Trainer der U 17 einzusteigen. Nachdem allerdings nach einem Jahr keine Stelle als Cheftrainer offen war, musste Fiedler 2015 nicht lange überlegen, als ihn Michael Gentner, der damalige Sportliche Leiter des VfB Stuttgart, anrief und ihm die Trainerstelle bei der U 13 anbot. Fiedler: „Das war zwar ein bisschen ungewöhnlich, nachdem ich zuvor mit zahlreichen Jugendnationalspielern in der Bundesliga zu tun hatte, aber auf meinem Weg als Trainer hat mich das definitiv vorangebracht.“

Starke Entwicklung der Spieler des Jahrgangs 2005

Nach Titeln in der Ober- und der Regionalliga mit den Jahrgängen 2003 und 2004 sowie der Süddeutschen Meisterschaft nach einem Sieg gegen Bayern Münchens U 15 übernahm Markus Fiedler vor drei Jahren den Jahrgang 2005 beim VfB Stuttgart. Auch dieser war auf dem Weg zur Meisterschaft, ehe die Coronapandemie den Weg der VfB-Talente zwei Spielzeiten lang ausbremste. Umso mehr freut es ihn, dass sein Team nun eine so gute Saison gespielt hat – auch wenn die allerletzte Krönung gegen Schalke 04 ausblieb. „In dieser Saison hat sich die Entwicklung der Spieler nach außen gezeigt“, freut sich der Eltinger, der den Jahrgang 2005 für einen ganz besonderen hält.

Ein Quintett gehört zum Nationalteam

Das zeigt sich auch daran, dass in Torspieler Dennis Seimen, Kapitän Laurin Ulrich, Paulo Fritschi, Samuele di Benedetto und Alexandre Azevedo gleich fünf „Junge Wilde“ des VfB im Kader der deutschen U 17-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Israel stehen. „Mit dem Einzug in das U 17-Finale gegen Schalke 04 haben sich die Spieler in die Notizblöcke der Republik gespielt. Aber eine Deutsche Meisterschaft in der U 17 ist nicht das Karriereziel eines Nachwuchsfußballers, sondern ein Etappenziel auf dem Weg in den Profibereich“, stellt Markus Fiedler klar.

Neue Aufgabe mit dem Nachwuchs des Jahrgangs 2006

Seine U 17 wird er in der kommenden Saison in andere Hände geben und wie verabredet den Jahrgang 2006 übernehmen. Was die Zukunft für ihn bringt, lässt er bewusst offen. „Natürlich ist es ein Traum jedes Trainers, irgendwann mal im Profibereich zu arbeiten. Aber ich bin sehr glücklich, dass ich mich hauptberuflich als Junioren-Trainer etabliert habe, und ich versuche, mich jeden Tag ein Stück weiterzuentwickeln und die bestmögliche Version meiner selbst zu werden“, sagt der A-Lizenz-Inhaber.

Wiedersehen auf der Trainerbank mit einem Eltinger

Eine nette Anekdote hat Markus Fiedler im Übrigen am letzten Spieltag in der Partie seiner VfB-Junioren bei der SpVgg Greuther Fürth erlebt: Dort saß mit Tobias Gitschier ebenfalls ein Eltinger auf der Trainerbank, mit dem er in der Jugend zusammengespielt und dessen Vater beide schon trainiert hat. „Auch wenn er 1:6 verloren hat – er macht dort einen guten Job und hat das Maximale aus dem Team herausgeholt“, lobt er sein Gegenüber auf der Trainerbank.