Weil die KTV Fulda ihre Mannschaft zurückgezogen hat, rücken die Turner der Gemeinschaftsriege nach oben auf.

Sie haben ja schon dran geschnuppert an der 2. Bundesliga. Im Aufstiegswettkampf Ende des vergangenen Jahres zogen die Turner der WTG Heckengäu gegen KTV Obere Lahn und dann mit der zweiten Chance im K.o.-Duell mit KTT Oberhausen jedoch den Kürzeren. Für die neue Saison in der 3. Liga wurden dem Team beste Chancen eingeräumt, den neuerlichen Sprung nach oben zu schaffen. Nachträglich ging das dann ganz von alleine. Weil die KTV Fulda ihre Mannschaft aus der Nordstaffel der 2. Bundesliga zurückgezogen hat, war die Gemeinschaftsriege der Vereine SpVgg Renningen, TSV Gärtringen, SV Leonberg/Eltingen und VfL Herrenberg als Viertplatzierte des Aufstiegsfinals für die Verantwortlichen der Deutschen Turnliga erster Ansprechpartner als Nachrücker.

 

Sechster Aufstieg in zehn Jahren

Die Anfrage wurde geprüft. Schließlich kam von Wayne Jaeschky, dem sportlichen Leiter und stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins, ein Ja. Die Wettkampf- und Trainingsmeinschaft schreibt damit an einem weiteren Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte. Gegründet im Jahr 2011, nahm der Verein 2012 erstmals am Ligabetrieb teil – innerhalb von zehn Jahren ist nun der sechste Aufstieg perfekt gemacht worden.

Dass der Daumen von Jaeschky nach oben gezeigt hat, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn während die WTG Heckengäu ihrer Maxime auch weiterhin treu bleibt, auf die Turner aus den eigenen Reihen zu setzen – die zweite Mannschaft tritt in der Verbandsliga an –, sieht es bei der Konkurrenz in der 2. Bundesliga ganz anders aus. „Die anderen Vereine treten im Grunde alle mit hochkarätigen Turnern an, die speziell für einen Wettkampf oder sogar für die gesamte Saison eingekauft werden. Da sind Olympia- und WM-Teilnehmer dabei, nationale und internationale Spitzenturner“, sagt Jaeschky.

Nationale und internationale Spitzenturner

Im Aufstiegsfinale des Vorjahres gingen beispielsweise für die Mannschaft KTV Obere Lahn beispielsweise der Armenier Artur Davtyan und der Belarusse Andrey Likhovitskyi an die Geräte, die Oberhausener setzten den Niederländer Bram Verhofstad ein. In der Konsequenz für die 2. Liga heißt das: es käme schon einer Überraschung gleich, wenn die WTG Heckengäu in der Liga mit acht Mannschaften einen Wettkampf gewinnen würde. Warum dann überhaupt ein möglicherweise aussichtsloses Rennen mit dem Heimkampf in Renningen am 24. September gegen Eintracht Frankfurt beginnen und nicht in der 3. Bundesliga verbleiben? Jaeschky: „Wir haben gesagt, wir wollen es probieren, weil es für jeden Turner etwas Besonderes ist, in der 2. Liga anzutreten.“

An der sportlichen Vorbereitung hat der Aufstieg nichts geändert. Geturnt werden die gleichen Elemente: Die WTG versucht also mit denselben Übungen wie in der 3. Liga in der 2. konkurrenzfähig zu bleiben und keine schwierigeren mit potenziell höheren Punkten zu turnen.

Die WTG hat zehn Turner für ihr Team nominiert. Bis auf Nick Ackermann vom TSV Gärtringen kommen sie alle von der SpVgg Renningen. Allerdings wird das Trainerduo Eckhart Schauerhammer/Andreas Zeile nicht mit Manú Tschur rechnen können, der sich nach einer Knieverletzung in der Reha befindet. Auch Jan Griesmeier muss wegen einer Fußverletzung derzeit noch kürzer treten. Hochgezogen aus dem Verbandsligateam wurde Deniz Bulut. Einen Fingerzeig, wo die Mannschaft steht, soll ein Testwettkampf an diesem Samstag in Öhringen gegen den Drittligisten KTV Hohenlohe zeigen. Finanzieller Mehraufwand kommt in der 2. Liga vor allen Dingen auf die Turner selbst zu. Weitere Auswärtsreisen bedeuten mehr Fahrtkosten, die sie selbst tragen. Punktprämie oder Ähnliches gibt es nicht. Spenden von Sponsoren, die im Vergleich zu den Vorjahren bislang allerdings deutlich geringer ausgefallen sind, sollen weiterhin in Trainingslager oder Kleidung für die Turner investiert werden.

Testwettkampf gegen KTV Hohenlohe