Bei ihrer Premiere in der 2. Bundesliga kassieren die Turner der WTG Heckengäu gegen Eintracht Frankfurt eine klare Niederlage.

Mit dem Heim-Wettkampf in der Renninger Stadionsporthalle hat die WTG Heckengäu ihr Debüt in der 2. Bundesliga Nord gefeiert. Zu Gast war kein Geringerer als der Erstligaabsteiger Eintracht Frankfurt. Größer hätte der Kontrast am Rankbach nicht sein können. Die erfahrenen Hessen, die in nahezu voller Besetzung antraten, ließen dem Liganeuling keine Chance. Mit 83:9 Score-Punkten holten sie einen klaren Sieg und unterstrichen ihre Ambitionen auf einen vorderen Platz in der Nordstaffel der 2. Bundesliga.

 

Gastgeber mit Rumpfmannschaft

Bereits bei der Mannschaftsvorstellung war ersichtlich, dass die WTG Heckengäu mit großen personellen Problemen zu kämpfen hatte. Die Gemeinschaftsriege konnte lediglich ein Rumpfteam, bestehend aus fünf statt zehn Turnern, aufbieten. Manu Tschur, Jan Griesmeier, Lovis Spiess und Adrian Dudev mussten verletzungsbedingt von der Bank aus zuschauen. „Durch die Ausfälle können wir derzeit nur mit Mühe unsere Mannschaft in der Liga starten lassen“, sagt der sportliche Leiter der WTG, Wayne Jaeschky.

Am ersten Gerät, dem Boden, gelang WTG-Turner Niccolo Spiess im Duell mit Niklas Neuhäusel eine ansehnliche Übung, die ihm vier Score-Punkte einbrachte. Die Gemeinschaftsriege ging mit einem Punkt Vorsprung kurzzeitig in Führung. Doch das sollte sich nicht wiederholen. Mit 11:4 verbuchte die Eintracht ihren ersten Gerätesieg. Die nächsten Zähler holte Deniz Bulut am Pauschenpferd ins heimische Lager. Durch zwei Stürze von Daniel Wörz heimste er dank durchgeturnter Übung zwei Punkte ein. Frankfurts ukrainischer Gastturner Petro Pakhniuk, Teilnehmer an den Olympischen Spielen in Tokio, zeigte auch am Pauschenpferd seine internationale Klasse. Mit 14,55 Punkten, die er für seine Übung einstrich, ließ er der WTG keine taktischen Optionen. Bester heimischer Turner war Philipp Lutz (11,45 Punkte), der aber gegen Alexander Winter (11,75 Punkte), zwei Score-Punkte abgeben musste.

Olympiateilnehmer aus der Ukraine

An den Ringen, dem Barren und Reck war für die Heimmannschaft nichts Zählbares zu holen. Die Gegner turnten routiniert und mit höheren Schwierigkeiten. Trotz eines Patzers bei seiner Barrenübung erzielte der Ukrainer Pakhniuk, der 2019 Vizeeuropameister an diesem Gerät geworden ist, noch 13,7 Punkte im Duell mit Heckengäus Sechskämpfer Philipp Lutz.

Alle Übungen ohne Sturz

Das Team des Trainerduos Andreas Zeile/Eckart Schauerhammer konzentrierte sich darauf, möglichst sauber und ohne Sturz zu turnen – was durchweg auch gelang. Sechskämpfer Niccolo Spiess holte am Sprung dank guter Ausführung gegen Gabor Sutterlüty die drei letzten Score-Punkte für seine Mannschaft. Der Endstand von 9:83 fiel deutlich aus. Dennoch zeigten sich die Trainer unter den derzeitigen Bedingungen zufrieden mit dem Auftritt ihrer Rumpfmannschaft. „Wir haben das Beste herausgeholt – mehr ging heute einfach nicht“, sagte Zeile. Hervorzuheben sei, dass sich das Team keinen einzigen Sturz geleistet habe und sich Turner an Geräte gewagt hätten, die sie sonst nicht turnen. Alle Beteiligten hoffen nun auf einen schnellen Genesungsverlauf der verletzten Leistungsträger. Gegebenenfalls könnte sich die Situation zum Ende der Saison hin wieder entspannen. Zwischenzeitlich prüft die WTG, wen sie aus ihrer Verbandsliga-Mannschaft nachnominieren kann. Zwei Ersatzmeldungen sind nach den Statuten der Deutschen Turnliga während der Saison erlaubt.