Im Bezirksligaduell am Mittwochabend zwischen Croatia Bietigheim und dem SV Perouse kommt es am Ende der ersten Halbzeit zu Tumulten. Zwei Spieler werden mit Fäusten niedergestreckt.

Rutesheim - In Bietigheim, beim Bezirksligaspiel zwischen NK Croatia Bietigheim und dem SV Perouse, kochten am Mittwochabend die Emotionen über – auf und neben dem Spielfeld. In der 8., 32. und 38. Minute hatten zunächst drei Bietigheimer Spieler Gelbe Karten erhalten, in der 38., 43. und 44. Spielminute dann Akteure des SV Perouse. „Es war von Anfang an ein sehr hitziges Spiel mit vielen Nickligkeiten und vielen Unterbrechungen“, sagte der Coach der Gäste, Marco Russo.

 

Doch daraus entwickelten sich unschöne Szenen, wie Hansjörg Arnold, der Vorsitzende des Bezirks Enz-Murr, einen Tag später im Bericht eines Bezirksmitarbeiters schwarz auf weiß zu lesen bekam. Demnach kam es am Ende der regulären ersten Hälfte zu einem hitzigen Wortgefecht zwischen einem Spieler der Gastgeber und einem Konkurrenten des SV Perouse. Schließlich soll der Bietigheimer zugeschlagen haben und sah dafür die Rote Karte.

Rudelbildung mit Tätlichkeiten

Diesen Platzverweis wollte dieser, so Arnold, nicht akzeptieren – der aufgebrachte Spieler wurde aber von seinen Teamkollegen zurückgehalten. Dann allerdings sei es zur Rudelbildung mit Tätlichkeiten gekommen. „Jeder hat jeden geschlagen, das lässt sich nicht mehr zuordnen“, sagte Arnold. Während dieser Szenen rannte ein Perouser Spieler, der kurz zuvor ausgewechselt worden war, auf einen Bietigheimer Konkurrenten zu und streckte ihn mit einem Faustschlag zu Boden. Auch er sah die Rote Karte. Jetzt waren auch mehrere Zuschauer nicht mehr zu halten und eilten auf den Platz. „Einer davon, der Croatia Bietigheim zuzuordnen ist, schlug einen Perouser Spieler nieder“, zitiert Hansjörg Arnold aus dem Bericht.

Nach Aussage des Perouser Trainers Marco Russo wurde der SV-Torwarttrainer von einem Zuschauer tätlich angegriffen. Infolge dieser Ereignisse entschied der Unparteiische während der Halbzeitpause, das Spiel nicht wieder anzupfeifen. „Die Situation war unüberschaubar – und es herrschte große Angst“, erzählte Russo.

„Wir haben ein mega Spiel hingelegt“

Bis zu diesen Szenen lag der SV Perouse deutlich mit 0:4 zurück. Die Gäste waren gut in die Partie gestartet, hatten sich in den ersten zehn Spielminuten zwei, drei vielversprechende Chancen erarbeitet. Doch nach einer Viertelstunde fiel das 1:0, zehn Minuten später erhöhte Bietigheim auf 2:0. Beim 3:0 wurde der Perouser Keeper durch einen Weitschuss aus 35 Metern überrascht. In der 42. Minute legten die Gastgeber schließlich zum 4:0 nach. „Wer weiß, was in der zweiten Hälfte noch für uns möglich gewesen wäre; wir hätten dann ja einen Mann mehr auf dem Feld gehabt. Aber sei es drum: rein sportlich gesehen war das ein gebrauchter Tag“, meinte Russo. Der SV-Trainer wartet nun den Lauf der Dinge ab, hält ein Wiederholungsspiel für möglich.

Der Trainer von NK Croatia Bietigheim, Mihael-Denis Zorko, zeigte sich etwas überrascht ob des Spielabbruchs. „Wir haben ein mega Spiel hingelegt. Auch zu zehnt hätten wir Perouse sicher standgehalten. Im Übrigen liegt einer meiner Spieler nach einem Faustschlag mit zerstörtem Trommelfell und einer Schiene im Ohr momentan im Krankenhaus.“

Nun wird dieser unschöne Fall mit allen Stellungnahmen beim Sportgericht landen. „Wir müssen abwarten, was das Gericht daraus macht, das wird schon 14 Tage dauern, solche Szenen gehören einfach nicht auf den Fußballplatz“, sagt der Bezirksvorsitzende.