Kaum offen, haben die Kindergärten Ferien: Manche Städte und Gemeinden reagieren auf Corona, aber nicht alle.

Altkreis - Bei vielen Familien liegen die Nerven blank. Monatelang waren die Kitas zu, der Urlaub ist aufgebraucht, Überstunden sind abgebaut. Und jetzt stehen schon wieder mehrwöchige Ferien an? Leonberg hat deshalb reagiert und verkürzt die Schließzeit im Sommer von drei auf zwei Wochen. „Wir wollen den Eltern aufgrund der momentanen Ausnahmesituation und der hohen Belastung entgegenkommen“, sagt der Leonberger OB Martin Georg Cohn (SPD).

 

Das tun manche, aber nicht alle Kommunen, wie eine Umfrage unserer Zeitung zeigt. In Weil der Stadt überlegt die dortige Amtsleiterin für Jugend und Soziales noch. „Wir haben unter den Mitarbeitern abgefragt, wer bereit ist, seinen Urlaub freiwillig zu verschieben“, sagt Tanja Kübler. Der Knackpunkt ist aber, dass man bei einer Ferien-Notbetreuung die Kinder aus verschiedenen Einrichtungen und Gruppen mischen müsste. „Wie wir das machen, müssen wir noch diskutieren“, sagt Kübler. Stand jetzt bleibe es bei den drei Wochen Sommerferien. Wenn man etwas ändern könne, werde man die Eltern informieren. Die reguläre Notbetreuung für 20 Kindern, die schon vor Corona geplant war, wird es aber weiter geben.

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Renningen rüttelt nicht an den drei Wochen Sommerferien in den Betreuungseinrichtungen. „Unsere Mitarbeiter haben den zugesicherten Urlaubsanspruch“, sagt Marcello Lallo, der Fachbereichsleiter Bürger und Recht der Stadtverwaltung. Eine Ferien-Notbetreuung gibt es in Renningen ebenfalls nicht.

Rutesheim reduziert dagegen die sommerlichen Schließtage in den Kitas. „Wir haben auch immer schon eine Ferienbetreuung“, sagt der Beigeordnete Martin Killinger. „Alle Familien, die das wollen, haben bei uns eine durchgehende Betreuungsmöglichkeit.“

Ohnehin nur zwei Wochen Ferien gibt es in Weissach und in Heimsheim. Das bleibt deshalb auch so. „Wir haben schon sämtliche Schließtage seit Ostern gestrichen“, sagt Weissachs Hauptamtsleiterin Nadine Pfaffeneder. Es werde zum Beispiel keinen pädagogischen Tag und keinen Putztag geben. Und in Heimsheim hat Alexandra Kreisle, die dortige Amtsleiterin für Bildung und Soziales, keine Nachfrage nach einer Notbetreuung festgestellt. „Viele haben ja auch Geschwisterkinder in der Schule, die dann Ferien haben“, sagt sie.