„Das meiste verspreche ich mit aktuell von der Bohrung im Schnitzental“, sagt Wolfgang Faißt. Hier hofft der Verband mit einer Bohrung, die am kommenden Dienstag im Gewann „Schnitzental“ bis auf 99 Meter niedergebracht werden soll, auf qualitativ gutes und natürlich viel Wasser.
Insgesamt hat der Verband bis 2025 noch viel vor. Um seinem Zweck gerecht zu werden, sind Investitionen auf den Gemarkungen der beiden Städte in Höhe von rund 7,5 Millionen vorgesehen.
Der lange Weg des Trinkwassers
Verband
Der Zweckverband Renninger Wasserversorgung wurde 1907 von den Gemeinden Renningen und Malmsheim gegründet – Rutesheim ist 1922 beigetreten. Heute besteht er aus den beiden Mitgliedern „Stadt Renningen“ und „Stadt Rutesheim“. In der Verbandsversammlung hat jedes Mitglied eine Stimme. Vorsitzender ist der Renninger Bürgermeister Wolfgang Faißt.
Wasserenthärtung
Bis 2001 hat Rutesheim Wasser mit den Härtegraden 20 bis 21 bezogen, dann ist der Hochbehälter Stockhau um 1000 Kubikmeter auf 2500 Kubikmeter erweitert und direkt an die Bodenseewasserleitung (an die Leitung Strudelbach-Gebersheim am Waldrand von Rutesheim) angeschlossen worden. Das Wasser wurde weicher – 17,5 Grad. Das wurde auch zum Plus für die Zuverlässigkeit der Wasserversorgung von Rutesheim, sollte die Leitung von Renningen zum Stockhau ausfallen.
Neue Anlagen
Seit 2015 sind die neuen Anlagen im Hochbehälter Mönchsloh in Betrieb. Die Härte des Trinkwassers wurde von 17,5 (Härtebereich „hart“) auf weniger als 8,4 (Härtebereich „weich“) abgesenkt.
Stufe 1
Die Aufbereitung des Eigenwassers erfolgt in zwei Stufen. Bei der Ultrafiltration wird das Wasser aus den Brunnen gereinigt und eventuell vorhandene Trübungen, Bakterien, Viren, Parasiten und Keime zurückgehalten. Die zurückgehaltenen Partikel werden durch Rückspülung mit reinem Wasser ohne Zusatz chemischer Stoffe abgeleitet.
Stufe 2
Bei der Nanofiltration wird ein Teil des gereinigten Wassers der ersten Stufe enthärtet. Noch feinere Membranen entnehmen ihm Bestandteile wie Kalzium, Magnesium, Nitrat, die in die Kläranlage in Renningen abgeleitet werden und damit 200 000 Kubikmeter Wasser. Danach wird das enthärtete Wasser mit Bodenseewasser und Wasser aus der Stufe 1 so vermischt, dass bei den Verbrauchern Trinkwasser im Härtebereich weich (bis 8,4) ankommt. Im Gegensatz zu vielen hauseignen Anlagen geht das ohne Zugabe von Zusatzstoffen.