Oberbürgermeister Martin Kaufmann geht den Kocheltern in der Triangel-Mensa helfend zu Hand.

Leonberg - Ich will gescheite Kartoffeln für den Salat, da ist es mir egal, welche Gemeinderatsfraktion sie liefert“, sagt Selma Poell entschieden. Die Hauswirtschaftsleiterin der Triangel-Mensa im Schulzentrum kennt da kein Pardon. Auch wenn der Oberbürgermeister Martin Kaufmann (SPD) und der Vorsitzende des Triangelvereins und CDU-Stadtverbandsvorsitzende Oliver Zander sich scherzend fragen, ob der Salat zu den rund 200 servierten Fischfilets und panierten Käseschnitzeln unbedingt aus Erdäpfeln von Jörg Langer (Freie Wähler) zubereitet werden soll.

 

Trotzdem hat es sich Oberbürgermeister nicht nehmen lassen, einem der in der Triangel tätigen Kocheltern-Teams zur Hand zu gehen. Der Sozialdemokrat half dabei, 50 Kilogramm Kartoffeln zu schälen und anschließend in Scheibchen zu schneiden, damit sie zu Salat verarbeitet werden konnten. Auch beim Putzen von Salatblättern wurde der Rathauschef eingespannt.

Wenn der OB Kartoffeln schält

„Es macht Freude, im Team etwas zu leisten. Die Stimmung ist gut, und ein gemeinsames Frühstück stärkt, nachdem alle bereits seit 9 Uhr voll im Einsatz sind“, sagt Kaufmann. Er ist voll des Lobes für das Erfolgsmodell Mensa: „Ein so großes ehrenamtliches Engagement für die Kinder und die Stadt ist nicht selbstverständlich.“

Die Anerkennung des Oberbürgermeisters gilt dabei sowohl dem rund 300 Mitglieder starken Trägerverein der Mensa, dem seit Beginn Oliver Zander vorsteht. Aber auch den rund 30 Kocheltern-Teams, die in Gruppen von fünf bis acht Helfern dafür sorgen, dass die Schüler aus den beiden benachbarten Gymnasien und der Realschule täglich ein frisch zubereitetes Mittagsessen gereicht bekommen. Neben Selma Poell hat der Verein über Kontakte zur Karl-Georg-Haldenwang-Schule zwei ehemalige Schüler nach einem Langzeitpraktikum unbefristet und sozialversicherungspflichtig eingestellt. Dafür gibt es Zuschüsse vom Integrationsamt des Landkreises und von der Agentur für Arbeit.