Auf der B 295 ringen Ärzte und Feuerwehrleute um das Leben der 41-Jährigen. Kinder sind im Krankenhaus.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Am Mittwoch ist Wolfgang Zimmermann alles andere als in Feiertagslaune. Noch zu sehr lasten auf dem Gesamtkommandanten der Leonberger Feuerwehr die Eindrücke des Vorabends. Zimmermann hatte einen Einsatz bei einem dramatischen Verkehrsunfall auf der B 295 direkt an der Stadtgrenze zwischen Leonberg und Ditzingen geleitet.

 

Eine 41-Jährige war bei einem Zusammenprall schwerstens verletzt worden und starb noch auf auf dem Weg ins Leonberger Krankenhaus. Ihre beiden Kinder im Alter von sechs Jahren und elf Monaten liegen in der Klinik. Über ihren Zustand konnte eine Polizeisprecherin am Mittwoch keine konkreten Angaben machen.

Der Smart überschlägt sich

Nach Angaben der Polizei und der Feuerwehr haben sich die tragischen Ereignisse wie folgt abgespielt: Um 17.40 Uhr gerät ein 22-Jähriger mit seinem Chevrolet auf der B 295 in Richtung Leonberg aus ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn und prallt mit einem entgegenkommenden Smart zusammen, in dem eine Mutter mit ihren beiden Kindern sitzt.

Der Kleinwagen wird zurückgeschleudert und kollidiert mit einem dahinter fahrenden Mercedes. Der Smart überschlägt sich. Beide Autos bleiben auf einer Wiese liegen. Der 41-Jährige Mercedes-Fahrer hat Glück im Unglück : Er wird nur leicht verletzt. Der mutmaßliche Unfallverursacher im Chevrolet wird schwer verletzt und wird ins Krankenhaus gebracht.

Die beiden Kinder werden von anderen Autofahrern aus der Rückbank des Smarts befreit und kommen ins Krankenhaus.

Dramatische Szenen

Um das Leben der Mutter kämpfen Notärzte, Sanitäter und Feuerwehrleute gleichzeitig. Die 41-Jährige ist in ihrem völlig verformten Auto eingeklemmt. Von der zertrümmerten Windschutzscheibe aus versuchen Ärzte, die Frau zu reanimieren. Zeitgleich ist die Feuerwehr mit schweren Spreizgeräten und Rettungsscheren dabei, den Smart auseinanderzudrücken.

Einsatzleiter Zimmermann schildert dramatische Szenen. Die Rettungskräfte treffen im dichten Feierabendverkehr erst nach und nach ein. Deshalb müssen Feuerwehrleute den Ärzten assistieren. Sie reichen Kanülen und andere medizinische Gerätschaften. Als die Frau endlich geborgen werden kann, wird sie sofort mit dem Rettungswagen in Richtung Leonberger Krankenhaus gebracht. Ein Transport mit dem ebenfalls eingetroffenen Hubschrauber Christoph 41 kommt aufgrund der schwersten Verletzungen nicht in Frage.

Die Retter sind nicht sehr optimistisch. „Das berührt einen schon, wenn man weiß, dass die Mutter wahrscheinlich nicht überlebt“, sagt Wolfgang Zimmerman, der schon etliche schwere Einsätze geleitet hat. Die Skepsis der Helfer vor Ort bewahrheitet sich: Noch auf dem Weg in die Klinik erliegt die 41-Jährige ihren Verletzungen.

Feuerwehr-Leute berührt

Die Arbeit der Helfer ist noch nicht zu Ende. 36 Frauen und Männer der Wehren aus Leonberg und Ditzingen helfen beim Räumen der Unfallstelle. Polizisten aus beiden Städten und der Verkehrspolizeidirektion Ludwigsburg nehmen den Unfall auf und regeln den Verkehr. Drei Notärzte und etliche Sanitäter sind mit sieben Rettungswagen an der Unfallstelle.

Erst gegen 21 Uhr am Dienstagabend wird die B 295 wieder freigegeben. Die Feuerwehrleute, die während des Einsatzes professionell und schnell agieren, setzen sich später zusammen, um das Erlebte zu verarbeiten. „Das war ein äußerst intensiver Einsatz“, sagt Feuerwehr-Chef Wolfgang Zimmermann. „Das stecken wir alle so schnell nicht weg.“