Auch der Tischtennisverband Baden-Württemberg sieht keine Möglichkeit, den Ligabetrieb zu einem Abschluss zu bringen.

Leonberg - Nichts geht mehr in dieser Saison im Handball, Volleyball, Badminton oder der Winterhallenrunde im Tennis. Nun ist es auch im Tischtennissport offiziell: Der Mannschaftsspielbetrieb wird mit sofortiger Wirkung abgebrochen, die Saison 2020/2021 wird annulliert. Mehrheitlich trafen die verantwortlichen Gremien des Tischtennisverbands Baden-Württemberg (TTBW) diese Entscheidung. Bis zum September ruht nun der offizielle Spielbetrieb im Jugend- und Erwachsenenbereich, über alternative Wettkampfszenarien im ersten Halbjahr wird derweil nachgedacht.

 

Die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern, nun machte der Tischtennisverband Nägel mit Köpfen und brach die seit Anfang November ruhende Spielzeit endgültig ab. Entsprechend wird die Auf- und Abstiegsregelung ausgesetzt. Bereits vor einigen Tagen hatten der bayerische und der hessische Tischtennisverband den Saisonabbruch kommuniziert, nun zog Baden-Württemberg nach.

Alternative Wettkampfformen

Wenn es nach dem Verbandspräsident Rainer Franke gegangen wäre, hätte man an der Möglichkeit einer Saisonfortsetzung noch festhalten können. „Man sollte nicht immer strikt an der Wettspielordnung festhalten und in besonderen Situationen auch mal über seinen Schatten springen und sich vielleicht über alternative Wettkampfformen Gedanken machen“, meint der Leonberger, der damit im Präsidium aber keine mehrheitliche Zustimmung fand. „Letzten Endes lief es gemeinsam mit dem Hauptausschuss Wettkampfsport schnell darauf hinaus, dass die Saison abgebrochen wird“, sagt Vizepräsident Frank Tartsch (SV Böblingen).

Lesen Sie hier: Alle News zur Corona-Pandemie

„Auf Grund der Situation mit dem verlängerten Lockdown und der derzeitigen Hallensituation in den Kommunen war dieser Schritt wohl unumgänglich“, meint Wolfgang Laur, TTBW-Sportreferent in der Stuttgarter Geschäftsstelle. „In vielen Spielklassen wäre es beim vorgegebenen Zeitfenster schlichtweg nicht möglich gewesen, die Einfachrunde ordnungsgemäß zu beenden.“

Weniger Partien im Jugendbereich

Laur bezieht sich dabei ausdrücklich auf den Erwachsenensport. Gerne hätte er hingegen eine Fortsetzung in den unteren Spielklassen der Jugend gesehen. „Beim Verbandsjugendtag war der einhellige Tenor, dass man die Jugendspielklassen zu einem sportlichen Ende hätte bringen können, da dort deutlich weniger Partien offen waren“, so Laur.

Sorgen macht den Mitarbeitern des Verbandes, dass die Aktiven, vor allem die Kinder und Jugendlichen, dem Tischtennissport erhalten bleiben. Entsprechend arbeitet TTBW derzeit an alternativen Spielangeboten für die Sommerzeit. Für den Fall, dass die Infektionslage in den Monaten April bis Juli wieder Sport in der Halle zulässt, will man vorbereitet sein. Dabei wird an einen Team-Cup, das TTBW-Race und organisierte Freundschaftsspiele, gedacht. „Wichtig ist, dass wir Tischtennis ermöglichen und Perspektiven bieten“, so Franke, der zudem die wichtige Aufgabe darin sieht, ehrenamtliche Mitarbeiter in den Bezirken und Vereinen für die – mehr denn je wichtige – Nachwuchsarbeit zu motivieren. „Alle Ideen sind willkommen“, sagt der Präsident.