Auch mit 50 Jahren zählt Qianhong Gotsch noch zu den besten Spielerinnen in der Bundesliga.

Böblingen - Im April 1991 war es, als die SV Böblingen, damals schon mit Abteilungsleiter Frank Tartsch, mit He Qianhong einen Neuzugang aus dem Reich der Mitte präsentierte. Die 22-jährige Chinesin sorgte mit ihren Abwehrkünsten schnell für Furore. Seitdem ist viel passiert – und irgendwie ist doch alles beim Alten. Das Böblinger Urgestein Qianhong „Hongi“ Gotsch feierte nun seinen 50. Geburtstag und geht in die mittlerweile 23. Saison mit dem Bundesligateam der SVB.

 

„Ich erinnere mich noch recht gut“, sagt Frank Tartsch, der nach wie vor in Managerfunktion für das Böblinger Bundesligateam verantwortlich ist, „die junge Chinesin Hongi absolvierte unter den Augen unseres Trainers Sönke Geil ein Probetraining bei uns. Nachdem sie zuvor zwei Jahre pausiert hatte, war es um ihre Kondition nicht allzu gut bestellt. Kaum waren zwei Trainingsminuten vergangen, musste sie schon ziemlich schwitzen. Doch schnell wurde uns allen bewusst, dass wir hier ein Juwel in unseren Reihen hatten.“

Nummer eins im Team der SV Böblingen

Die chinesische Einzelmeisterin und Studenten-Weltmeisterin legte mit einer beeindruckenden Einzelbilanz von 51:1 Spielen in der Bundesliga gleich mächtig los. Abgesehen von den fünf Spielzeiten (1998 bis 2003), in denen sie in Betzingen agierte und unter anderem den Europapokal gewann, ist sie seit jeher die unangefochtene Nummer eins im Team der SV Böblingen, wo sie Mitte der neunziger Jahre mit Rang drei die beste Teamplatzierung im Oberhaus erreichte.

Auch im Einzelsport reihten sich Titel und Triumphe aneinander. Bis auf Weltranglistenposition vier arbeitete sich die Defensivkünstlerin hoch, bei den Olympischen Spielen in Sydney (2000) schaffte sie es bis ins Viertelfinale, zweimal (1999, 2000) gewann sie das hochkarätige Europe-Top-12-Turnier. In Bremen gelang ihr dann im Jahr 2000 der große Coup in Form des Einzeltitels bei den Europameisterschaften.