Schon lange vor Ferienende herrscht hier geschäftiges Treiben.

Rutesheim - Rund 1700 druckfrische Bücher und Arbeitshefte stapeln sich auf den Tischen eines der Klassenzimmer im Erdgeschoss der Theodor-Heuss-Schule. „In den nächsten Tagen trifft sich hier ein Team von Lehrern, die alle Bücher mit einem Stempel der Schule versehen“, sagt Rektorin Friederike Bailer beim Blick über den bunten Bücherberg. Eine Heidenarbeit, die aber eben auch gemacht werden muss. Überhaupt herrscht vor dem Start ins neue Schuljahr am Mittwoch in der Grund- und Werkrealschule in der Robert-Bosch-Straße in Rutesheim überraschend geschäftiges Treiben. Von ruhiger Sommerferienzeit keine Spur.

 

Schon seit knapp zwei Wochen ist für die Schulleiterin die Urlaubszeit mitten in den Sommerferien beendet. Zusammen mit ihrer Stellvertreterin, Franziska Schimo-Lott, beginnt sie lange vor dem ersten Schultag mit den Planungen und Vorbereitungen fürs anstehende Schuljahr. „Aber nicht nur wir“, sagt die Schulleiterin. „In der Woche vor Schulbeginn finden auch schon Teambesprechungen der Lehrer zur Vorbereitung des Unterrichts statt, die Kollegen und Kolleginnen beziehen ihre Klassenräume und gestalten sie neu, oder wir führen Gespräche mit der Schulsozialarbeiterin.“ Eigentlich, so die Rektorin, seien alle, die an der Schule arbeiten, auch schon in der letzten Ferienwoche voll aktiv: Schulleitung, Lehrer, Schulsozialarbeiter Hausmeister, Reinigungskräfte.

„Der Lehrermangel betrifft uns nicht“

Besonders eindrucksvoll ist die knapp drei Meter breite Steckwand im Sekretariat, in der eine fast unüberschaubare Zahl an farbigen Plättchen markiert, welche Lehrer welche Klasse an welchen Tagen in welchem Fach unterrichten. „Der komplette Stundenplan aller Klassen ist zwar auch im Computer hinterlegt, aber zur Visualisierung ist die Wand sehr nützlich“, sagt Friederike Bailer. Zwei bis drei Tage wird an der Steckwand gearbeitet, Plättchen hin und her geschoben, überdacht, entschieden und wieder verworfen, bis der Plan steht. „Gemacht sozusagen von Menschen für Menschen“, sagt Franziska Schimo-Lott. Fehlende Lehrer wie an vielen anderen Grundschulen sind an der Theodor-Heuss-Schule kein Thema zum Schulbeginn: „Zum Glück betrifft der Lehrermangel uns nicht. Wir konnten alle unsere notwendigen Lehrerstunden verteilen“, sagt Bailer.

Die Liste der Aufgaben, die bis zum Schulstart bewältigt sein wollen, ist lang. Neben dem Gesamtstundenplan müssen Aufsichtspläne, Vertretungspläne, Raumpläne erstellt werden – für insgesamt 576 Schüler an den zwei Schulstandorten. „Viel Zeit investieren wir jetzt vor Schulbeginn auch in die Vorbereitung der Einschulungsfeiern“, erzählt die Rektorin. Die Schulleiterin und ihre Stellvertreterin teilen sich die Reden zum Schuljahresbeginn auf. „Wir haben alleine sechs erste Klassen“, sagt Franziska Schimo-Lott. Hinzu kommt die neue fünfte Klasse an der Werkrealschule. „Auch die Gesamtlehrerkonferenz vor dem ersten Schultag mit allen 50 Lehrern muss in der Woche vor Ferienende vorbereitet werden“, so die Schulleiterin. „Und gerade jetzt nach den Ferien sind uns auch die persönlichen Gespräche mit den Kollegen sehr wichtig.“

Das Schulgebäude muss auf Vordermann gebracht werden

Aber nicht nur innerhalb der Schule muss viel abgestimmt und geplant werden, auch mit den externen Kooperationspartnern muss die Schulleitung das kommende Schuljahr durchsprechen. „Einer unserer wichtigsten Kooperationspartner ist der Renninger Schwimm-Club“, erklärt die Konrektorin. So findet der Schwimmunterricht in den Klassen eins bis drei nicht allein mit der Schwimmlehrerin statt, sondern auch mit einem Schwimmbegleiter des Clubs. Zudem müsse die Sprachhilfe Rutesheim informiert werden, mit welchem Bedarf an zusätzlichem Sprachunterricht vor allem für ausländische Schüler im kommenden Schuljahr zu rechnen sein wird. Alles Arbeiten, von denen Eltern und Schüler nicht viel mitbekommen. Dazu gehört auch die Erstellung eines Haushalts für das Jahr 2020, der auch im September vorliegen muss.

Welche Klasse bezieht welchen Raum? Hausmeister Daniel Zamfir bringt die Schildchen an, damit jeder sein Zimmer findet. Foto: Schöll
Dass auch das Schulgebäude auf Vordermann gebracht werden muss, versteht sich  dabei fast  schon  von selbst. Nachdem Daniel Zamfir, der Hausmeister der Theodor-Heuss-Schule, aus dem Urlaub zurückgekehrt ist, findet in den letzten zwei Ferienwochen das große Reinemachen statt. „Teilweise müssen auch Wandtafeln oder defekte Lampen ausgetauscht werden“, sagt die Schulleiterin. Und damit nicht zuletzt jeder Schüler am ersten Schultag auf Anhieb sein Klassenzimmer findet, hält Hausmeister Zamfir schon die neuen Schildchen für die Klassenzimmertüren bereit. Sind die erst einmal korrekt angebracht, kann am ersten Schultag nicht mehr viel schiefgehen.