Zwölf Tenöre, 22 Welthits, eine Show – unter diesem Motto machen die Sänger auf ihrer Jubiläumstour auch Halt in der Stadthalle.

Leonberg - Zwölf nett anzuschauende Männer auf der Bühne, eine ausgefeilte Lightshow – aber nein, es performen nicht die Chippendales, sondern große Stimmen auf Jubiläumstournee in der Leonberger Stadthalle. Trotz des derzeitigen Höhepunkts der fünften Jahreszeit sind es auch nicht elf Tenöre wie die Mainzer Hofsänger, die am gleichen Abend auftreten.

 

„The 12 Tenors“ aber singen deutlich besser. So gut, dass exakt vom ersten Song an das Publikum begeistert dabei ist. Mit einem Tribut an die vier berühmtesten Pilzköpfe der Welt, die Beatles, stimmen die Sänger die Leonberger gleich perfekt ein. Nach einem fulminanten Beginn berichtet Conférencier Alexander Herzog als Teil der Truppe, dass man bei Eis und Schnee vor zwei Jahren schon einmal hier gewesen sei – mit großem Erfolg. Natürlich ist ein Teil der Sängerknaben inzwischen ausgewechselt. Bei einer derartig zahlreichen Besetzung wechseln die Teilnehmer vorhergesehen oft.

Eric Clapton, Simon & Garfunkel und Puccini

Nun in ihrem zwölften Jahr, das sie als zwölfköpfige Truppe besonders feiern, legen sie ein mitreißendes Programm auf die Bühne. Zwölf – eine magische Zahl. Unser Jahr hat zwölf Monate, es gibt zwölf Apostel, Frederic Chopin komponierte zwölf Etüden, Claude Debussy schuf zwölf Préludes – eine kleine Würdigung daran, dass die Oktave in zwölf gleich große Abstände unterteilt ist. Der Hauptanteil der Sangesgruppe kommt aus England.

Sie unterstützen sich als Chor bei Einzelvorträgen oder singen Duette bis hin zu Quartetten. Stimmlich in nahezu perfekter Harmonie präsentieren sie ein ganz erstaunliches Medley in mehr als zwei Stunden mit immerhin zwei Zugaben. Denn das Publikum freut sich über Arrangements der bekanntesten klassischen Arien aus Operette und Oper. Vorgetragen werden außerdem Balladen, die zu Welthits wurden, bis hin zu Rock- und Pophymnen, die Geschichte schrieben. Etwa „Sound of Silence“ von Simon & Garfunkel oder Eric Claptons herzzerreißender Abschied an seinen verunglückten kleinen Sohn „Tears in heaven“. Begleitet werden sie von einer professionellen Band und umrahmt von einer spektakulären Lichtshow.

Puccinis „Nessun Dorma“ kommt zwar zunächst ein wenig wie die Titelmusik eines James-Bond-Films daher. Aber es ist auch wirklich schwierig, sich mit der Lieblingsarie des Übervaters der Tenöre Luciano Pavarotti zu messen.

„Die Sänger nehmen alle mit“

Das Entertainment kommt einhundertprozentig an. Die Zuschauer, von mittelalt bis etwas älter, klatschen nicht nur mit. Man wippt, schunkelt, ruft, singt und tanzt enthusiastisch mit. In der Pause ist Ingrid Meier ganz aus dem Häuschen: „Die Sänger nehmen wirklich alle mit – ganz toll.“ Überhaupt liebe sie die Veranstaltungen in der Stadthalle, für die sie ein Abonnement hat. „Bisher hat mir ausnahmslos alles gefallen“, bestätigt sie den guten Eindruck von der engagierten Arbeit der Stadthallencrew.

„The 12 Tenors“ aber haben außer guten Stimmen auch noch ein gutes Herz. Sie singen, sie tanzen, sie begeistern und sie engagieren sich seit Jahren für Familien mit todkranken Kindern. Sie unterstützen weiterhin die gemeinnützige Deutsche Kinderhospiz- und Familienstiftung (DKFS) und bitten vor den Zugaben humorvoll aber eindringlich um Spenden. Denen kommen am Ausgang beinahe alle Gäste nach.