Das internationale Tennisturnier in Renningen und Rutesheim muss coronabedingt Abstriche machen. Die sportliche Qualität leidet darunter nicht.

Renningen/Rutesheim - Seit mehr als 30 Jahren steht er an der Spitze des TSC Renningen, zum mittlerweile 23. Mal stand er beim Jugend Cup in Renningen und Rutesheim als Turnierdirektor in der Verantwortung. In einer ersten Bilanz nach den Turniertagen spricht Peter Rohsmann über die Themen:

 

Sportliche Qualität

Die war ganz hervorragend. Am Anfang gab es noch leichte Bedenken, weil speziell aus den russischen Staaten wegen der Vorschriften deutlich weniger Teilnehmer kommen konnten. Eingedenk des Termins, den wir hatten, waren aber von den deutschen Spielern die besten Vertreter vor Ort. Unter dem Strich waren wir in der Spitze vielleicht nicht ganz so gut besetzt. Aber insgesamt hatten wir bessere Teilnehmerfelder als beispielsweise in manchem Turnier, das vom Weltverband ITF eine Klasse höher eingestuft ist als unseres.

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Deutsche Spieler

Das hat wirklich Spaß gemacht. Weil ich aber während des Turniers mit so vielen anderen Dingen beschäftigt bin, kommt das Sportliche bei mir immer zu kurz. Manchmal würde ich mich gerne einfach nur ein oder zwei Stunden hinsetzen, um Tennis zu genießen.

Corona

Das war schon eine große Hypothek für uns. Zum Glück hat sich keiner der Aktiven, Betreuer oder Zuschauer infiziert. Von der Seite her ist da schon eine große Erleichterung da. Ich habe mich dann erst einmal in den Catering-Bereich gesetzt und durchgeatmet. Wir haben die Anlage vorne zwar dicht gemacht, und jeder, der rein wollte, musste sich registrieren. Aber letztlich hat man nicht immer alles im Griff. Schließlich haben wir ja keinen professionellen Wachdienst.

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Durch die Auflagen sind wir schon an unsere Grenzen gestoßen. Der Arbeitsaufwand für jeden Einzelnen war noch einmal größer. Von einem Verband wie der ITF, die weltumspannend Profi-Turniere veranstaltet, hätte ich mir mehr erwartet. Die schieben alles von sich weg. Der Veranstalter muss mit einem Paket arbeiten, aber das Paket ist nicht vollständig. Da muss sicher noch nachgebessert werden.

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Stimmung

Ich war wegen der Bedingungen zunächst ein bisschen angespannt. Aber im Laufe der Woche hat sich das gelegt. Kleine Anfangsprobleme haben wir schnell in den Griff bekommen. Ich glaube kaum, dass die Zuschauer, die auf der Anlage waren, davon etwas mitbekommen haben. Wenn wir so wie in den Vorjahren ein Voll-Catering gehabt hätten, wären sicher mehr Spieler auf der Anlage geblieben. Die Zuschauer und die Gespräche mit ihnen habe ich hauptsächlich in den Abendstunden vermisst. Über diesen Weg hätten die Gäste auch zum Vereinserfolg beitragen können. Wir können uns aber nicht beklagen. Der Präsident des Württembergischen Tennis-Bundes hat gesagt, er habe noch nie so viele Zuschauer bei einem Jugendturnier gesehen.

Lokalmatador

Auch da sind wir voll zufrieden mit allen dreien (Amir Tahirovic, Aaron Funk vom TSC Renningen sowie Nicklas Gierl vom TC Rutesheim, Anm. der Redaktion). Die haben sich alle super verkauft. Für den Aaron Funk ist es am Ende ein bisschen unglücklich gelaufen. Aber man muss sich auch vor Augen halten, in welcher Klasse er spielt. Und jetzt kommt er unter den Besten Europas bis ins Halbfinale. Dort war dann deutlich zu sehen, dass die Doppelbelastung mit Spielen im Einzel und Doppel vielleicht zuviel war.

Jugend Cup 2022

Da wird Rutesheim die Hauptanlage sein. Ich bin froh, dass wir das in diesem Jahr gemacht haben. Man hat bei den Spielern gesehen, dass sie dafür dankbar waren. Die Turniere in Düren und Augsburg beispielsweise sind ausgefallen. Vom Trainerstab hatten wir alles, was Rang und Namen hat, auf der Anlage. Unter dem Strich hat alles gepasst. Und wir haben eine Blaupause für das kommende Jahr, an welchen Punkten wir noch nachbessern können.