Die Renninger Tennis-Damen steigen von der Verbands- in die Oberliga auf.

Renningen - Es hätte eine richtig große Aufstiegsfeier beim TSC Renningen steigen können. Gleich drei aktive Mannschaften sowie die Junioren U 18 haben in diesem Sommer die Meisterschaft geholt. Doch ihre Erfolge genossen die Tennis-Spieler coronabedingt nur im kleinen Kreise. Die Damen I sind von der Verbands- in die Oberliga aufgestiegen, die Herren I von der Bezirks- in die Bezirksoberliga. Die Damen II schlossen die Saison in der 4-er Bezirksstaffel 1 ebenfalls auf dem Top-Platz ab, so auch die Junioren U 18 in ihrer Staffelliga.

 

Allen Teams war es in diesem außergewöhnlichen Sommer freigestellt, ob sie am Ligabetrieb teilnehmen oder nicht. Und es galten besondere Regeln, denn Absteiger gab es keine. Davon wollte vor allem die erste Damen-Mannschaft des TSC Renningen überhaupt nichts wissen. Sie versucht schon seit vier Jahren den Sprung in die höhere Klasse, scheiterte zuletzt in den Aufstiegsspielen. „Sie stehen jetzt zu Recht ganz oben“, sagt Renningens Trainer Andreas Hörnicke, der mit seiner Tennisschule seit 2013 beim TSC Renningen tätig ist. Die Mitfavoriten um den Meisterschaftsplatz, der TC Aalen und Rot-Weiß Fellbach, mussten sich am Ende mit 2:7 beziehungsweise 4:5 beugen. „Die beiden galt es zu schlagen, das wussten wir im Vorfeld, die anderen Ergebnisse waren erwartungsgemäß deutlich“, so Hörnicke.

Starker Neuzugang an Position Nummer eins

Profitiert hat der TSC auch von Neuzugang Ivonne Juric. Die neue Nummer eins aus Frankfurt spielte früher in der Hessenliga und fand nach ihrem Umzug nach Stuttgart in Renningen eine neue Tennis-Heimat. Gut befreundet ist sie nämlich mit Katharina Rothacker, die bislang die Spitzenposition innehatte. „Den Erfolg möchte ich aber nicht an einer Spielerin festmachen, jede einzelne ist daran beteiligt“, betont Hörnicke. Zumal alle eine Position nach hinten gerutscht sind und die Duelle mit den Gegnerinnen wieder ganz neu gemischt wurden – nach Rothacker sind das Corinna Schindler, Jana Alker, Dagmar Hommel und Julia Hesse.

Eine Pflicht für Trainer Hörnicke war der Aufstieg der Männer in die Bezirksoberliga. „Das hätte schon im vergangenen Jahr passieren müssen“, sagt der Trainer. Doch wegen eines taktischen Fehlers in der Aufstellung wurden den Herren Punkte abgezogen – die Meister-Feier musste verschoben werden. Abgestiegen aus der Bezirksoberliga waren die Herren in der Saison 2018.

Rückkehr in die Bezirksoberliga

Dieses Mal überließ Andreas Hörnicke nichts dem Zufall. Für das Duell gleich zu Beginn der Saison beim vermeintlich stärksten Gegner, TA TV Cannstatt, kam der Tscheche Petr Nemynar, der schon seit vielen Jahren immer wieder für den TSC im Einsatz ist, angereist. Es war eine Partie auf Augenhöhe. Der TSC siegte am Ende mit 6:3. Die drei folgenden Matches gegen Birkach (8:1), Jettingen/Mötzingen (9:0) und Herrenberg II (9:0) gingen deutlich an den TSC. Dabei setzte der Trainer auf die eigenen Kräfte und auf den eigenen Nachwuchs. Gleich hinter dem erfahrenen Petr Nemynar ist der erst 15-jährige Amar Tahirovic (hat die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, lebt in Deutschland) auf Position zwei gesetzt. Und auch der 14-jährige Aaron Funk bekam in dieser Saison seine Einsätze. Beide spielen parallel in der U 18 und durften somit in diesem Sommer gleich zwei Meisterschaften genießen.

Damit hat der TSC Renningen die ersten Schritte getan, um eine lange Durststrecke der vergangenen Jahre zu überwinden. Als der langjährige schwedische Trainer Magnus Mathisen dem TSC den Rücken kehrte, blieb kein Nachfolger wirklich lange. „Erst mit Andreas Hörnicke haben wir wieder einen Trainer, der mit den Mannschaften konsequent arbeitet“, sagt Peter Rohsmann, der Vorsitzende des TSC Renningen. Der 35-jährige Hörnicke, der aus Berlin stammt, spielte früher selbst in der Zweiten Bundesliga und hatte noch größere sportliche Pläne. Eine Verletzung machte diesen allerdings einen Strich durch die Rechnung. Also sattelte er um und stieg in das Trainergeschäft ein. Und ist dort mindestens genauso zielstrebig. „Mit den Herren wollen wir nächstes Jahr versuchen, in die Verbandsliga aufzusteigen“, sagt er.