Der Leonberger Club freut sich immer über neue Mitglieder. Die erlernen die Grundlagen dieses Sports erst einmal im heimischen Hallenbad, bevor die Ausbildung in den offenen Gewässern startet.

Leonberg - Es ist ruhig, ein paar Schwimmer ziehen im Takt ihre Bahnen und nur von weit her ist Kindergelächter zu hören. Doch plötzlich fängt das Wasser an zu sprudeln. Zwei dunkle Gestalten tauchen aus den Tiefen des Beckens hervor. Dieses Phänomen ereignet sich regelmäßig im Leonberger Hallenbad. Natürlich sind es keine Monster, die der ein oder andere verwunderte Beobachter aus dem Wasser kommen sieht. Es ist die Jugendgruppe des Tauchvereins in Leonberg.

 

Viele, ob jung oder alt, entdecken das allererste Mal im Urlaub ihre Leidenschaft für das Schnorcheln oder das Tauchen mit Atemgerät. Wer dieser nachkommen möchte, ist beim Sporttauch-Club in Leonberg (STL) genau richtig. Der kleine, familiäre Tauchverein wurde am 30. April 1975 gegründet. Er hat mittlerweile gut 140 aktive und passive Mitglieder, die von acht bis 80 Jahre alt sind. Fester Bestandteil des Vereinslebens ist das Training im Leonberger Hallenbad. „Das findet für die Erwachsenen mittwochs um 21 Uhr und für die Kinder und Jugendlichen samstags um 11 Uhr statt“, sagt Falko Kiedaisch, einer der Jugendtrainer. Er war schon als Kind in der Jugendgruppe des Clubs und kann mittlerweile über 450 Tauchgänge vorweisen. Zusammen mit dem Jugendtrainer Patrick Blaich ist er seit 2012 Jugendleiter. „Neben dem normalen Schwimmen geht es vorwiegend darum, die Mitglieder mit dem Element Wasser vertraut zu machen und ihnen ein Gefühl dafür zu geben, wie sie sich in der Tiefe verhalten müssen“, erklärt Kiedaisch. Das geschieht auf vielfältige Weise – in Form von Zeittauchen, Tieftauchen, Schnorcheln oder gar Unterwasserrugby.

Neben dem praktischen Teil im Schwimmbad findet die Tauchausbildung auch im offenen Gewässer statt. Deshalb bietet der STL mehrere Tauchtage pro Jahr an. Ziele sind die Baggerseen in der Nähe von Karlsruhe. Zusätzlich gibt es jedes Jahr im Sommer eine Club-Ausfahrt, die nicht nur Spaß macht, sondern auch den Zusammenhalt zwischen den Vereinsmitgliedern stärkt. Dabei geht es für die Erwachsenen an Orte wie Madeira oder Ägypten, die Jugendlichen reisen nach Kroatien. „Die Jugendausfahrt ist immer eine tolle Möglichkeit, um die Kinder mit den typischen Lebewesen im Salzwasser bekannt zu machen“, sagt Kiedaisch. Im vergangenen Jahr ist die Jugendgruppe für eine Woche ins kroatische Labin gefahren und schlug dort ihre Zelte auf. Neben Freizeitaktivitäten wie Fußball, Beachvolleyball oder einfach nur Ausruhen am Pool, stand vor allem das gemeinsame Hobby im Vordergrund. „Es gab meistens zwei Tauchgänge pro Tag. Dabei hatten wir eine abwechslungsreiche Mischung aus Landtauchgängen und Bootstauchgängen“, sagt der Jugendtrainer.

Der lokale Taucher-Treffpunkt vor Ort, der vom Campingplatz zu Fuß zu erreichen ist, hat durch seine verschiedenen Zugänge zum Meer eine Vielfalt an Lebensräumen und Fischen zu bieten. „Die Kinder sind ganz begeistert, wenn sie zum ersten Mal Seepferdchen, Oktopusse, Stachelrochen und viele andere Unterwasserlebewesen sehen“, sagt Falko Kiedaisch. Das Wrack „Lina“, ein versunkenes Frachtschiff, bot zudem einen zusätzlichen Spaßfaktor für die erwachsenen Begleiter und Tauchlehrer. Auch in diesem Jahr wird es am Ende der Sommerferien wieder eine Jugend-Tauchausfahrt des Sporttauch-Clubs nach Kroatien geben. Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren.

„Wer Interesse daran hat, Mitglied zu werden oder einfach mal das Flaschentauchen ausprobieren möchte, kann sich auf unserer Internetseite zum Schnuppertauchen anmelden“, sagt Patrick Blaich. Das findet alle paar Monate samstags im Hallenbad in Leonberg statt und dauert etwa eineinhalb Stunden. Dabei dürfen die Teilnehmer ihr Tauchgerät nach einer gründlichen Einweisung selbst zusammenbauen und gehen mit einem Tauchlehrer ins Schwimmbecken.

Dort ist ein Parkour aus Reifen aufgebaut, die im Wasser schweben. Und da am Samstag immer die Jugendgruppe Training hat, wimmelt es an Schnuppertagen unter Wasser von Tauchern. Sie winden sich durch die Reifen, entspannen sich auf dem Grund sitzend oder formen Luftringe mit ihrem Mund, die langsam an die Oberfläche steigen. Mit viel Erfahrung und Wissen werden die Mitglieder dann zu eigenständigen Tauchern ausgebildet. „Jeder soll sich wohlfühlen, denn Tauchen ist kein Einzelgänger-Sport“, sagt der Jugendtrainer Falko Kiedaisch.