Die Jugendabteilung des SV Leonberg/Eltingen setzt auf ein gesundes und starkes Fundament.

Leonberg - Wenn es um Erfolgsmeldungen im Jugendfußball geht, dann war es still geworden um diese Sparten beim TSV Eltingen und der TSG Leonberg. Die einst so leistungsstarken Eltinger mit Mannschaften in der höchsten württembergischen Spielklasse mussten Abstiege hinnehmen und am Ende sogar die A-Junioren während der Saison zurückziehen. Bei der TSG Leonberg gab es gar keine Mannschaften in den älteren Jahrgängen mehr.

 

Ein knappes Jahr nach der Fusion der beiden Vereine zum SV Leonberg/Eltingen darf erstmals wieder so richtig gejubelt werden. Erst holten sich die D-Junioren mit einem 3:1 beim bis dahin ebenfalls noch ungeschlagenen TSV Korntal in der Qualifikationsrunde der Kreisleistungsstaffel den Titel und steigen in die Bezirksstaffel auf. Dann gewannen die U 12-Fußballerinnen in der Halle den VR-Talentiade-Cup auf Verbandsebene. Im Finale setzten sie sich 2:1 nach Sechsmeterschießen gegen den 1. FC Lauchhau-Lauchäcker durch.

Aufbau von unten heraus

Es ist kein Zufall, dass sich die Erfolge in den jüngeren Jugendklassen einstellen. Ganz bewusst wird der Aufbau von unten heraus betrieben. Der Chef der eigenständigen Jugendabteilung, Tobias Burger, formuliert die Zielsetzung: „Wir wollen uns mit allen anderen Jugendmannschaften in der Bezirksstaffel etablieren. Das muss unser Anspruch sein. Jeder Verein im Altkreis ist schon einmal durch die Talsohle gegangen. Wir müssen schauen, dass wir nun den Turnaround schaffen.“

Den Begriff Chef gibt es in diesem Zusammenhang in seinem Sprachgebrauch nicht. Tobias Burger (ehemals TSV Eltingen), seine Stellvertreter Thomas Bittner (TSG Leonberg) und Jörg Bergthold (TSV Eltingen) sowie der Kassier Alex Rathgeb (KSG Gerlingen) verstehen sich als Team, das der Abteilung neues Leben einhauchen will. Mit 600 Mitgliedern ist die Sparte die zahlenmäßig größte im SV Leonberg/Eltingen. In der Rückrunde 2018/2019 nehmen 28 Mannschaften am Spielbetrieb teil. 40 Trainer und Betreuer sind im Einsatz sowie die Sportkoordinatoren Amir Pasagic (D-, C- und B-Jugend) und Achim Schmauder (Mädchenfußball).

Aufstieg in die Bezirksstaffel geschafft: Die D-Junioren des SV Leonberg/Eltingen dürfen feiern und sich feiern lassen. Foto: privat

Großbetrieb in den unteren Jugenden

Vor allen Dingen in den unteren Jugenden herrscht Großbetrieb. Während bei B- und A-Junioren nur jeweils rund 20 Spieler aktiv dabei sind, tummeln sich in der F-Jugend 90 Kinder, in D-, und E-Jugend sind es jeweils rund 70. Bis der neue Hybrid-Rasenplatz fertig ist, wird sowohl auf den Spielflächen an der Bruckenbachstraße und auf dem Kunstrasen an der Jahnstraße gespielt. So wie sich die Abteilungsleitung aus den beiden ehemaligen Vereinen zusammensetzt und gleichberechtigt arbeitet, so sind auch die Mannschaften bereits zusammengewachsen. „Es gibt vielleicht mal noch die ein oder andere Spitze und Frotzelei, von wegen ‚mein Verein’. Die sind aber nicht böse gemeint“, sagt Thomas Bittner. „Es gibt da keinen Keil“, ergänzt Tobias Burger. „Keiner sagt, ich will in meinen alten Verein zurück.“

Die Abteilung profitiert davon, dass schon vor dem Fusionsdatum am 1. Januar 2018 zusammengearbeitet wurde. Noch unter dem damaligen Trainer Lothar Mattner hatte es beim TSV Eltingen großen Zulauf in den jüngsten Altersstufen gegeben. Nachhaltigkeit, Spaß und Identifikation waren schon da und sind auch heute wichtige Bausteine, um den Jugendfußball auf ein breites Fundament zu stellen und sportlich nach vorne zu bringen. Thomas Bittner: „Wir sind so eine große Stadt und haben viel Potenzial. Das wollen wir nutzen.“