Die Cosmic Banditos lassen die legendäre Rockband Pink Floyd beim Strohländle auf dem Leonberger Engelberg aufleben. Für die Besucher gelten strenge Regeln.

Leonberg - Schon von weitem ist die Warteschlange am Zugang zum Strohländle auf dem Leonberger Engelberg gut erkennbar. Mit deutlichem Abstand voneinander und Mund-Nasen-Schutz stehen hier die Besucher des Konzerts der Pink-Floyd-Tribute-Band „Cosmic Banditos“ – mit dem Handy inklusive elektronischem Impfpass oder dem Test und der digitalen Eintrittskarte in der Hand. Viele haben aber auch das gelbe Heftle, die ausgedruckte Eintrittskarte oder das negative Testergebnis auf Papier mit dabei. Nur wer vollständig geimpft oder genesen ist oder einen Antigen-Schnelltest vorweisen kann, wird eingelassen. Für Kinder gelten gesonderte Regeln.

 

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„Bitte halten Sie auch Ihren Ausweis bereit“, ruft einer der Ordner den Wartenden zu. Bei einigen, die keinen Personalausweis bei sich tragen, kommt kurz Hektik auf. Doch auch der Führerschein wird akzeptiert, Hauptsache der Ausweis hat ein Lichtbild. Die Ausweiskontrolle war eine besondere Auflage der Stadt Leonberg.

Dann geht alles ganz schnell. „Es ist wie am Flughafen“, erklärt Kamil Bohn den Besuchern, „scannen Sie einfach Ihre Eintrittskarte und schon ist der Durchgang frei.“ Moderne Technik regelt in Coronazeiten den Zugang zur Veranstaltung, obwohl diese im Freien, auf der großen Wiese auf dem Engelberg, stattfindet. Der Kauf der Eintrittskarten für das Strohländle war vorab nur online möglich, damit alle Besucher gemäß Corona-Verordnung namentlich registriert werden konnten.

Auf dem Gelände gelten die drei G’s

Einer der Besucher hat seine Maske vergessen, er steht ratlos vor dem Eingang. Aber Kamil Bohn hat vorgesorgt und kann mit einer Maske aushelfen. Diese darf nur direkt am Platz abgenommen werden. Hinter dem Eingang stehen Desinfektionsspender bereit. Es ist ein ausgefeiltes Hygienekonzept, das von den Ordnern den ganzen Abend hindurch auf dem Gelände überwacht wird. Ein Konzept, das einige Besucher mit Blick auf das Maske-Tragen im Freien hinterfragen. „Es ist halt Vorschrift, ob es sinnvoll ist, danach fragt man besser nicht“, sagt ein Gast. Auch ein weiterer Besucher, der erst halb geimpft ist, hält die Maske im Freien und die 3G-Regel für überflüssig.

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Sabine Förster aus Böblingen sieht das Hygienekonzept hingegen positiv: „Alles ist sehr sicher und gut organisiert. Allerdings wussten wir nicht, dass man einen Personalausweis vorzeigen muss.“ Sie ist heute das erste Mal hier und lobt das schöne Ambiente und das tolle Wetter. „Da ist es erst einmal egal, welche Band spielt“, sagt sie. „Hauptsache, es gibt wieder Veranstaltungen.“

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So wie Sabine Förster dachten wohl viele. Angesichts des warmen Wetters ist das Konzert ausverkauft. Auch der Parkplatz ist schnell belegt und die letzten Gäste strömen noch auf das Gelände, als die Band pünktlich um 19.30 Uhr schon längst mit ihrem Konzert begonnen hat. 1000 Besucher sind auf dem Gelände zugelassen. Und die verteilen sich großzügig auf die zahlreichen Liegestühle, Strohballen sowie Stroh-Stehtische und Biertische.

Lange Schlange an die Theken

Zwei Wermutstropfen gibt es an diesem Abend dennoch: Lange Warteschlangen vor den Getränke- und Essenstheken und die zahlreichen Stechmücken. Glücklich ist, wer sich frühzeitig sein Getränk und Essen sichern konnte und ein Mückenspray mit im Gepäck hat. Und während die Cosmic Banditos spielen, wird die Schlange an der Getränkeausgabe länger und länger. Aber auch hier werden Abstand und Maskenpflicht gut eingehalten. Etwa 20 Minuten hat Andreas Becher auf seinen Wein gewartet. „Es war aber sehr kurzweilig“, sagt er. „Die Musik lief ja schon und es gibt in der Warteschlange immer etwas zu schauen. Wir freuen uns, dass wir endlich mal rauskommen und sind daher geduldig.“

Und die Cosmic Banditos liefern, was die Gäste erwarten: voller Pink-Floyd-Sound mit allen bekannten Hits wie „Money“, „Mother“, „Good bye blue sky“, „What do you want from me“ und vielen mehr aus den Alben „The dark side of the moon“ und „The Wall“. Es gibt keine Eigeninterpretationen, keine Kompromisse. Die Fans sind begeistert, vor allem auch von der Sängerin Stephanie Weissenberger.

Getanzt wird nur am Platz

Auch als die Stimmung am Abend hochkocht, wird nur am Platz getanzt, gemäß den Vorgaben: Kamil Bohn erklärt von der Bühne aus die von den Behörden auferlegten Regeln: „Wir freuen uns, dass das Strohländle überhaupt ermöglicht wurde. Daher die Bitte: Bleibt auch beim Tanzen in der Nähe des Tisches, schiebt einfach die Bierbank etwas nach hinten.“

Vor der Bühne selbst ist keine Tanzfläche eingerichtet, hier stehen Biertische. Rund um die Stroh-Stehtische sind auf der Wiese recht enge Kreidekreise eingezeichnet. Innerhalb der Kreise besteht keine Maskenpflicht, und es kann stimmungsvoll getanzt werden.