Tausende Blumen weisen den Weg in die warme Jahreszeit. Doch ihre Tage sind gezählt.

Strohgäu - Damit es im Strohgäu das ganze Jahr über grünt und blüht, investieren die Kommunen Summen im fünfstelligen Bereich. Zwischen Geranien und Magnolien sollen sich nicht nur die Menschen wohlfühlen: Bäume und Blumen verbessern das Kleinklima im Ort, die biologische Vielfalt wirkt etwa dem Insektensterben entgegen. In den kommenden Wochen sind die Gärtner besonders gefragt.

 

Start in dieser Woche

In Korntal-Münchingen beginnt die Pflanzsaison diese Woche. Die elf Gärtner pflanzen Bäume wie Magnolien- und Amberbäume etwa in Münchingen im Gebiet „Östlich in den Seiten“ und entlang der Königsberger Straße. „Stadtbäume müssen extreme Hitze und Trockenheit ebenso gut vertragen wie Salz“, sagt Markus Eith, der das Gros der Bäume am liebsten im Herbst pflanzt. Warum? „Über den Winter bekommen sie Feuchtigkeit mit. Das lässt sie besser wachsen und härtet sie ab.“ Im April legen die Gärtner sechs bis acht Blumenwiesen im Stadtgebiet an – wie in Korntals Ortsmitte – und setzen Stauden. Die Wiesen seien die größten Flächen, die ausgesät würden. Im Mai geht es dann an den Sommerflor: Allein dieser umfasst Tausende Blumen wie Begonien, Geranien, Tagetes. „Grundsätzlich sollen die Pflanzen pflegeleicht und robust sein“, sagt Markus Eith.

Und noch ein Kriterium gibt es: Die bevorzugten Farben sind auf Wunsch der Agendagruppe die Stadtfarben blau-gelb und blau-weiß. Dabei ist es egal, ob die Gärtner Korntal, Münchingen oder Kallenberg verschönern: „In allen Stadtteilen soll die Bepflanzung gleich sein, denn keiner soll sich benachteiligt fühlen“, sagt Eith.

Ein blumiges Jubiläum

Ditzingen und Hirschlanden feiern in diesem Jahr die erste Erwähnung vor 1250 Jahren. Auch wenn die beiden Stadtteile manches getrennt feiern, werden doch Gemeinsamkeiten betont. Das wird sich auch in der Bepflanzung der beiden Teilorte widerspiegeln. Wie in Korntal-Münchingen die Farben blau und gelb werden in Ditzingen die Stadtfarben rot und weiß manches Beet beherrschen. Die Ditzinger beziehen die Pflanzen laut der Stadtgärtnerin Anja Gierisch von örtlichen Gärtnern.

Das Osterfest wird integriert

In Hemmingen orientieren sich die Gärtner bei der Bepflanzung an den vier Jahreszeiten: „An Ostern zum Beispiel werden Hasen aus Holz integriert“, sagt die Chefin des Bauamts, Sonja Widmann. Bereits im Herbst seien Blumenzwiebeln – Tulpen und Narzissen – gesteckt worden, diese müssten demnächst blühen. Auch wurden fünf Apfelbäume einer alten Sorte gepflanzt. „Wir planen außerdem, den Kreisverkehr mit Lavendel und gelben Rosen in den Wappenfarben von Hemmingen zu bepflanzen“, sagt Widmann. Ein Großteil der Pflanzbeete, rund 250 Quadratmeter, werde mit einer bienenfreundlichen Wildblumenmischung eingesät.

Platz für Neues

Das Osterfest hat auch auf dem Kreisverkehr auf der Gerlinger Schillerhöhe seinen Platz. Die Dekoration entsteht derzeit im Bauhof. Derweil werde mit der Bepflanzung bis Anfang Mai gewartet, heißt es bei der Stadt. Unter anderem Begonien, Geranien, Petunien und auch schon Astern werden dann das Stadtbild prägen. Bis dahin bringen noch zig Stiefmütterchen Farbe in den Ort – sie gehören zu jenen Pflanzen, die dem Frost trotzen. Doch wer genau hinschaut, sieht auch schon den Frühling in der Stadt: Entlang der Stadtbahnlinie sind in dieser Saison erstmals Narzissen- und Tulpenzwiebeln gesteckt worden.