Es gibt zudem Kritik an einer deutlichen Erhöhung von Schlesingers Jahresgehalt auf gut 300 000 Euro sowie an der Beschaffung und Nutzung ihres Dienstwagens, für den vom Autohersteller ein sehr hoher Rabatt gewährt worden sein soll. Für Unmut sorgt auch, dass Schlesinger mehrmals als RBB-Chefin Gäste in ihrer Privatwohnung empfing und die Kosten für Essen und Getränke über den beitragsfinanzierten ARD-Sender abrechnete – angeblich fehlerhaft.
Gehaltserhöhung bleibt Thema
Auch der Bundesvorsitzende des Journalistenverbands DJV, Frank Überall, erklärte, ob Schlesinger bleiben könne, hänge von der Aufklärung aller Vorwürfe ab. „Journalistinnen und Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks brauchen eine Führungsfigur an ihrer Spitze.“ Ob Schlesinger dieser Herausforderung gewachsen sei, solle sie selbstkritisch prüfen.
Die 61-Jährige ist seit 2016 Intendantin des RBB. Sie hat deutlich gemacht, dass sie ihr Amt während der Untersuchung der Vorwürfe weiter ausüben wolle. Zugleich hatte sie sich offen dafür gezeigt, noch einmal mit dem RBB-Verwaltungsrat über die Erhöhung ihres Gehalts zu sprechen.