Weil der Straßenabschnitt nicht mehr benötigt wird, entzieht die Stadt Leonberg ihn dem öffentlichen Verkehr.

Leonberg - Die Dieselstraße in Leonberg muss am Freitag, 12. März, zwischen 6 und 17 Uhr auf Höhe der Hausnummer 11 bis zur Einmündung in die Benzstraße voll gesperrt werden. Der Grund dafür sind Kranarbeiten, teilt die Stadtverwaltung Leonberg mit. Die Umleitung erfolgt über die Benz-, die Reinhold-Vöster- und die Daimlerstraße. Fußgänger können die Arbeitsstelle nicht passieren und werden deshalb rechtzeitig umgeleitet. Anlieger können die Straße bis zu der Sperrung befahren.

 

Doch wegen der großen Bosch-Baustelle und den Umgestaltungen, die in dem Areal stattfinden, wird sich in Sachen Dieselstraße künftig noch mehr tun. Das hat sich jüngst in einer Sitzung des Planungsausschusses des Leonberger Gemeinderats abgezeichnet. Da wurde einstimmig beschlossen, dass für einen Teil der Dieselstraße eine sogenannte Einziehung stattfinden soll. Das heißt: der Abschnitt zwischen der Daimlerstraße und der Benzstraße soll dem öffentlichen Verkehr entzogen werden.

Kein öffentlicher Verkehr mehr

Der Grund dafür sind die großen Umgestaltungen in dem Areal durch die Bosch-Baustelle. Im vorliegenden Fall wird der Abschnitt der Dieselstraße in die Konzeption des neuen Entwicklungszentrums einbezogen. Die Straßenfläche hat eine Größe von 745 Quadratratmetern.

Die materiellen Voraussetzungen für die Einziehung liegen vor, hatte die Verwaltung argumentiert, da die Einziehung durch die vorliegenden Planungen notwendig wird und der Straßenabschnitt für den Verkehr entbehrlich ist. Einwendungen gegen das Vorhaben können innerhalb von drei Monaten, längstens jedoch bis zum Erlass der Einziehungsverfügung, geltend gemacht werden.

Eine Straße kann nach dem Straßengesetz eingezogen werden, wenn sie für den Verkehr entbehrlich ist oder wenn überwiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit die Einziehung erforderlich machen. Ist die Einziehung erfolgt, geht dieser Teil in den städtischen Privatbesitz über und kann verkauft werden.

Entwicklungszentrum wird zügig gebaut

Die Arbeiten für das Bosch-Entwicklungszentrum für autonomes Fahren kommen gut voran. Im Dreieck zur Poststraße wird in der riesige Baugrube mit Hochdruck gebaut. Ist das Zentrum errichtet, werden hier rund 2000 Bosch-Mitarbeiter eines neuen Geschäftsbereichs, in dem der Elektronikkonzern die Bereiche Software und Elektronik bündelt, die Weiterentwicklung des autonomen Fahrens vorantreiben. Und damit bekommt dieser Teil der Innenstadt, der bis dato von Industriehallen geprägt ist, ein komplett neues Bild.

Auf dem 40 000 Quadratmeter großen ehemaligen Hofmeister-Gelände, das vielen noch als Möbel-Mutschler ein Begriff ist, wird ein sechsstöckiges gut 26 Meter hohes Bürogebäude hochgezogen, das von Nord nach Süd terrassenförmig nach unten verläuft. Die Zwischendächer sind grün und begehbar. Es gibt zwei Innenhöfe und ein Atrium. Der untere Bereich des Entwicklungszentrums ist gleichsam als Begegnungsstätte mit Gastronomie und einem Kindergarten gedacht. Im zweiten Quartal 2023 soll alles fertig sein.