Der ganze Marktplatz verbreitet seit Samstag Urlaubsatmosphäre.

Weil der Stadt - Frei nach dem Motto „Das Leben ist besser in Flipflops“ ist am Samstag in Weil der Stadt der zweite Strandsommer eröffnet worden. 200 Tonnen Sand haben den Marktplatz in ein Strandparadies verwandelt, komplett mit Liegestühlen, Sonnenschirmen und einer auf dem Sand aufgelaufenen Jolle, die sofort komplett vom Weiler Piratennachwuchs geentert wurde. Und natürlich einer Bühne, denn was wäre so ein Strandsommer ohne Musik? Und davon gibt es schon zur Eröffnung eine Menge, zwei Bands begleiten die erste Strandsommernacht bis 22 Uhr mit karibischen Rhythmen.

 

Doch vorher greift Jürgen Katz gleich nach der Eröffnung zur Ukulele und singt beherzt, frei nach dem Bob-Marley-Hit „No woman, no cry“, das selbst getextete „Weiler Strandsommerlied“, im Refrain begleitet von Marion Beck. Sie ist Weils Citymanagerin und zuständig für Wirtschaftsförderung. Von ihr stammte die Idee zu dieser außergewöhnlichen Belebung des Marktplatzes.

Keine langen Gesichter

Das Strandfeeling kommt nicht nur bei den Weil der Städtern gut an. „Wir sind ganz zufällig hier“, erzählt Kathrin Meier. Sie ist mit Mann und Söhnen zum Fußballturnier der E-Jugend aus der Region Tübingen angereist und wollte einfach noch ein wenig die historische Altstadt erkunden. „Die Kinder haben schon lange Gesichter gezogen, bis sie den Strand gesehen haben“, lacht sie, „jetzt holen sie sich ein Eis und dann gehen wir an den Strand.“

An einem Biertisch im Schatten sitzt ein Quartett der Bürgergarde. Die richtet selbst drei Veranstaltungen während des Strandsommers aus. Die vier Gardisten amüsieren sich aber vorab schon mal prächtig bei der Eröffnung. „Ich bin begeistert von der Idee“, sagt der Weiler Heinrich Gerlinski, der selbstredend schon beim ersten Strandsommer dabei war.

Tricks abschauen

Auch Mit-Gardistin Helga Sigel ist schon ganz entspannt, guckt sich aber trotzdem hier und da ein paar Tricks ab, was man vielleicht bei den eigenen Terminen noch optimieren könnte. Schließlich mixt die „Badezuberpaarbadebar“ der Bürgergarde an drei Wochenenden Cocktails vom Feinsten.

„Der erste Strandsommer war ein Experiment“ erzählt Jürgen Katz, „aber er ist super angenommen worden. Morgens haben die Kindergärten Ausflüge hierher gemacht, zur Mittagszeit haben viele ihre Pause hier verbracht, und abends wurde einfach noch die Sonne in entspannter Atmosphäre genossen, oft auch noch inklusive besonderer Veranstaltungen. Die große Resonanz hat den Gemeinderat dann dazu bewogen, den Strandsommer in diesem Jahr wieder aufzulegen“, freut er sich.

Mehr Sitze, mehr Sonnenschutz

Doch gebibbert haben sie schon, die Organisatoren, nachdem die Wettervorhersage nicht die beste und der kühle Freitag voll regennasser Überraschungen war. „Umso schöner, dass es heute mit dem Wetter so gut geworden ist“, freut sich Marion Beck. Sie schaut über den Marktplatz: „Wir haben die Erfahrungen des letzten Jahres in die Planung einfließen lassen“, erzählt sie. Mehr Sitzgelegenheiten außerhalb des Strandbereichs, mehr Sonnenschutz und ein optimiertes Gastronomieangebot sollen auch in diesem Jahr wieder viele Besucher anlocken.

Mittlerweile haben sich die Bänke mit feierlustigen Weil der Städtern gefüllt. „Der Durst treibt uns her“, lacht ein Bürger namens Bruno, der mit Heidi, Hildegard und Wolfgang eine Bierbank besetzt hat. Sie freuen sich, dass das Wetter gehalten hat, aber sie wären auch bei Regen gekommen: „Sonst hätten wir eben die Badehose angezogen“, grinst der unerschrockene Bruno, „denn wenn die Stadt so etwas auf die Beine stellt, da müssen wir als Weiler doch dabei sein“, findet er.