Nicht zwei, sondern drei Küken hocken auf dem Weiler Storchenturm. Eins hatte sich immer versteckt.

Manchmal kann man nicht mal bis drei zählen. So auch bei der Kinderstube auf dem Storchenturm. In Weil der Stadt wächst und gedeiht ja der Storchennachwuchs, wie jüngst berichtet. Anfang April zogen die beiden Eltern ein, seit einigen Tagen sieht man mit etwas Glück die Köpfchen der Küken. Bisher waren es nur zwei, plötzlich tauchte ein drittes auf. Da wird doch nicht eines vom Himmel gefallen sein oder vom Storchen gebracht?

 

Keine Drohne bei der Zählung

Viel eher könnte die fehlerhafte Zählung daran liegen, dass keine Drohne beteiligt war und immer eines der drei kleinen Köpfchen im Nest verborgen war. Denn der Nachwuchs sitzt im Nest eng beieinander und streckt nur dann den Hals, wenn einer der erwachsenen einen Leckerbissen bringt. Aus der Vogelperspektive hätten die Tierschützer sicher auch bis drei zählen können, aber so eine Drohne kann leicht die Storcheneltern bei ihrer Arbeit, der Brutpflege beeinträchtigen. Und so gesehen ist es ja eigentlich eine gute Nachricht, dass der Weil der Städter Storchenturm seinen Namen verdient, bei gleich fünf Störchen in einem Nest.

In Merklingen lockt gesunde Kost

Merklingen hat der Keplerstadt trotzdem einen Weißstorch voraus. Im Weil der Städter Ortsteil wurde im Rahmen einer Auftragsarbeit von Ornithologen für die Kommune aufgrund einer möglichen Bebauung im Gewann Bühl ein Weißstorch im Juni 2021 gesichtet. Der war allerdings nur ein Nahrungsgast.

Allerdings wissen Störche, Wachteln und Feldlerchen auch, wo gesunde Kost lockt. Denn im Merklinger Bühl gibt es nach Bioland-Richtlinien bewirtschaftete Flächen – und das schon sehr lange. Die sind, laut ökologischem Gutachten, auch verantwortlich für mehr Artenreichtum. So gibt es auf den Äckern im Bühl den seltenen Acker-Hahnenfuß. Vielleicht haben die Stadtoberen ja ein Einsehen und die Fläche wird nicht überbaut. Immerhin gibt es ja auch noch andere Optionen zwischen Hausen und Schafhausen.