Die Einschränkungen gelten ab Dienstag.

Kreis Böblingen - Auch der Landkreis Böblingen zieht die Notbremse. Am Sonntag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 118,6 – und knackte damit zum dritten Mal in Folge die Marke von 100. Damit gelten von Dienstag an, 13. April, für die Bürger weitere Einschränkungen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts.

 

„Wir haben uns lang unter der magischen Grenze gehalten, aber der bundesweite Trend macht auch vor dem Landkreis Böblingen nicht halt“, sagte der Landrat Roland Bernhard. Das gute Netz an Schnelltestmöglichkeiten sei bestimmt ein Baustein dafür, dass man sich von den Zahlen noch einigermaßen sehen lassen könne.

Im Handel ist nur „Click & Collect“ möglich

Und insbesondere, sagte Bernhard weiter, gehe es nicht nur um die reinen Inzidenzwerte – sondern auch um die Schonung der Klinikressourcen, die mit den verhältnismäßig guten Zahlen einhergehe. „Jetzt ist es aber unumgänglich, die Notbremse zu ziehen“, sagte Roland Bernhard und betonte: „Wir handeln gemäß der Landesverordnung und setzen deren Vorgaben ohne Wenn und Aber um.“

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Konkret heißt das: Angehörige eines Haushalts dürfen sich nur noch mit einer Person eines anderen Haushalts treffen – Kinder unter 14 sind ausgenommen. Im Einzelhandel kann nur noch bestellte Ware zu einem vereinbarten Termin abgeholt werden. Die Nutzung von Sportanlagen für den Amateur- und Freizeitindividualsport ist untersagt, Einrichtungen wie Museen oder zoologische und botanische Gärten sowie Gedenkstätten bleiben auch zu. Körpernahe Dienstleistungen sind verboten, außer medizinisch nötige Behandlungen sowie der Friseurbetrieb. Musik-, Kunst- und Jugendkunstschulen dürfen nur noch Onlineunterricht abhalten.

Landrat: Nicht die Zeit für Modellprojekte

Auch persönlich halte er die Notbremse für geboten, so der Böblinger Landrat. Denn sie helfe, das Hauptziel, nämlich die dritte Welle schnell zu brechen, zu erreichen. „Ich appelliere an alle, die Beschränkungen zu beachten, deshalb müssen wir erneut die Zähne zusammenbeißen.“

Roland Bernhard sagte außerdem, aktuell sei auch nicht die Zeit für den Ruf nach Modellprojekten für Öffnungsszenarien. „Die Zeit dafür wird voraussichtlich erst Ende April, Anfang Mai kommen“, so der Landrat. „Wenn die dritte Welle gebrochen ist, braucht es jedoch klare Perspektiven für Lockerungen.“