In der Mönsheimer Appenberghalle treiben eigentlich Schulkinder und Vereine Sport. Nun ist sie in wochenlanger Vorarbeit termingerecht mit allem ausgerüstet worden, was nötig ist, um Menschen gegen Corona zu impfen. Mangelware bleibt der Impfstoff.

Mönsheim - Wo kurz vor Weihnachten nur eine leere Halle zu sehen war, zeigt sich jetzt ein fertig ausgestattetes Kreisimpfzentrum, kurz KIZ. Die Mönsheimer Appenberghalle, in der sonst Schulkinder und Vereine Sport treiben, ist in wochenlanger Vorarbeit termingerecht mit allem ausgerüstet worden, was nötig ist, um Menschen gegen das Coronavirus zu impfen.

 

Eigentlich sollte es dort schon am 15. Januar losgehen: Mindestens 750 Menschen könnten pro Tag im Zwei-Schicht-Betrieb von 7 bis 21 Uhr geimpft werden. Das nötige Personal wurde gewonnen, die umfangreiche Infrastruktur sowohl im Innen- als auch im Außenbereich steht bereit.

Doch zum geplanten Start fehlt etwas Entscheidendes: der Impfstoff. Aus diesem Grund öffnet das Mönsheimer KIZ seine Pforten für Impfwillige erst eine Woche später – und auch nur für drei Stunden, täglich von 14 bis 17 Uhr. Das wird vorerst auch so bleiben, sagte der Landrat des Enzkreises, Bastian Rosenau.

Deswegen werden von den sechs angelegten Impfstraßen in der Halle – eine siebte steht als Rückfallmöglichkeit bereit – erst einmal nur zwei geöffnet. „Eigentlich würde bei der geringen Impfstoffmenge, die wir vom Land erhalten, auch eine reichen“, sagte der Landrat. Denn einen Teil davon bekommt das an das KIZ angegliederte Mobile Impfteam (MIT), das die Menschen in den Alten- und Pflegeheimen impft.

„Wir gehen davon aus, dass wir ab Mitte Februar voll arbeiten können“

Von den zwei vorgesehenen Teams wird zunächst nur eines aktiv. Doch man sei flexibel, könne den Umfang jederzeit erweitern, abhängig davon, wie viel Impfstoff vom Land zugeteilt werde. Man habe das Ziel, so Bastian Rosenau, die Kapazitäten möglichst schnell zum Laufen zu bringen. Es werde die Strategie des vollständigen Impfstoffverbrauchs gefahren. Eine Reserve für die zweite notwendige Impfung werde nicht zurückgehalten, sagte Miriam Mayer, die Leiterin des Amtes für Technische Dienste beim Enzkreis. „Wir gehen davon aus, dass wir ab Mitte Februar voll arbeiten können.“

Wenn dann der Impfstoff zur Verfügung steht, können auch Termine vergeben werden – und zwar zentral über die bundesweit einheitliche Telefonnummer 11 61 17 oder online auf der Plattform (www.impfterminservice.de). Die Terminvergabe für das KIZ in Mönsheim startet laut dem Landratsamt am 19. Januar. Das KIZ erhält mittels einer speziellen Software die Daten der angemeldeten Impflinge. Die zentrale Vergabe sei wichtig, weil sich auch Menschen aus anderen Landkreisen beispielsweise im Mönsheimer KIZ anmelden könnten.

Wie der Impfprozess konkret abläuft, demonstrierten Mitglieder der Corona-Taskforce des Kreises. Der gehören neben Miriam Mayer der Kreisbrandmeister Carsten Sorg und die Leiterin des Personal- und Organisationsamtes, Evelyn Foerster, an. Man habe für das Mönsheimer KIZ das Konzept der Impfstraßen gewählt: Ein Impfwilliger bewegt sich vom Check-in bis zum Check-out nur innerhalb einer gekennzeichneten „Straße“. Dadurch könnten für den Fall einer nachträglich festgestellten Infektion die Kontakte leichter nachverfolgt werden, erläuterte der Landrat Rosenau. In der Mitte der sechs Impfstraßen, die alle barrierefrei sind, ist eine breite Rettungsgasse. Drei der Impfstraßen sind für Menschen mit einer Begleitperson vorgesehen.

Einlass nur unter bestimmten Bedingungen

Bevor es jedoch überhaupt in die Halle hineingeht, prüfen Security-Mitarbeiter bei der Einlasskontrolle, ob die Besucher einen Impftermin haben, gesund und fieberfrei sind. Dann geht es zu einem von sechs Anmeldeschaltern, an denen man per Krankenversicherungskarte aufgenommen wird. Dort werden diverse Formulare, beispielsweise eine Einwilligungserklärung, ausgegeben. Um Zeit zu sparen, könnten diese aber auch schon vorab auf der Internetseite des Enzkreises (enzkreis.de/corona) heruntergeladen und ausgefüllt mitgebracht werden, sagte Miriam Mayer.

Im Wartebereich wird ein Aufklärungsfilm über die Impfung gezeigt. Bei einem Arzt oder einer Ärztin gibt es dann ein Aufklärungsgespräch, hinterher geht es zur Impfung. Im anschließenden zweiten Wartebereich sollen sich die frisch Geimpften noch einige Minuten aufhalten, bevor ihre Impfung am Check-out-Schalter registriert wird. Am Ende der Impfstraßen stehen bei Bedarf Sanitäter bereit.