Rückmeldungen kommen von überall
Doch nicht nur über die Resonanz auf den Spendenaufruf freut sich die Familie sehr. „Rückmeldungen kamen von überall, die Menschen haben uns angesprochen, Kim hat Geschenke und persönlich Post bekommen“, erzählt Ralph Geyer. „Kim liebt außerdem Pferde, jemand hat zum Beispiel angeboten, dass sie das Pferd gerne besuchen dürfe. Für all das können wir einfach nur Danke sagen, das kann man alles gar nicht zurückgeben.“
Trotz der großen Teilnehmerzahl musste Kim fünf Monate ausharren, bis ein passender Spender gefunden war. Eine schwierige Zeit für das Mädchen und seine Familie. Damit die Krankheit nicht weiter fortschreitet, musste sie zusammen mit ihrer Mutter nach Augsburg zur regelmäßigen Therapie. Ihr Vater und ihre Zwillingsschwester Lena kamen übers Wochenende zu Besuch und verbrachten die Ferien dort, damit die Familie zusammen ist. „Diese Zeit zu beschreiben, ist gar nicht so leicht“, sagt Ralph Geyer.
„Man lernt einerseits, mit der Situation umzugehen, für uns ist das auf gewisse Weise Alltag. Gleichzeitig steht man seit anderthalb Jahren ständig unter Spannung: künstliche Ernährung, Morphinbehandlung, Chemotherapien und die Ungewissheit, ob der passende Stammzellspender gefunden wird. Dazu Corona und die ständige Angst, sich anzustecken.“
Ein Leben zwischen Hoffnung und Ungewissheit
Dann endlich die Nachricht über Kims genetischen Zwilling. „Da ist mir natürlich ein großer Stein vom Herzen gefallen“, erinnert sich Ralph Geyer. Denn ein Spender bedeutet die Chance auf Heilung. „Zur gleichen Zeit kam aber auch das Gefühl: Jetzt geht es erst richtig los.“
Es ist der Beginn einer langwährenden Therapie mit vielen Krankenhausaufenthalten. „Auch nach dem Krankenhaus gibt es vieles, worauf man achten muss.“ Die ersten 100 Tage, heißt es, seien die kritische Phase. Und eine Garantie auf eine endgültige Heilung gibt es auch danach nicht. „Aber wir gehen immer vom Besten aus“, gibt sich Ralph Geyer zuversichtlich.