Geld gibt es etwa für den Weiler Marktplatz, die Südliche Bahnhofstraße in Renningen oder die Ortsmitten von Friolzheim und Mönsheim.

Altkreis - Es ist eine ordentliche Summe, die das Wirtschaftsministerium mitten im Landtagswahlkampf vermeldet: 265 Millionen Euro investiert das Land, um den Kommunen beim Städtebau unter die Arme zu greifen. Insgesamt 361 Einzelprojekte werden dabei bedacht.

 

Im Altkreis Leonberg profitieren fünf Kommunen von der Unterstützung: Renningen, Weil der Stadt, Friolzheim, Mönsheim und Korntal-Münchingen, allesamt haben bereits laufende Projekte.

Projekt kann ein Jahr länge laufen

Den größten Zuschuss erhält dabei Renningen für das Gebiet Südliche Bahnhofstraße: eine Million Euro. „Damit können wir unser Programm für das Sanierungsgebiet um ein Jahr verlängern“, freut sich der Erste Beigeordnete Peter Müller. Dieses läuft bereits seit dem Jahr 2010. Gefördert werden dabei städtebauliche Projekte sowohl im öffentlichen Bereich als auch private Maßnahmen. Mitfinanziert wurde beispielsweise die Umgestaltung des Straßenraums sowie der Bau der Mediathek.

Zu den Vorhaben, die anstehen, gehört etwa der Umbau des Rathaus. Große Teile der Verwaltung werden in das ehemalige Volksbankgebäude umziehen. „Mit der neuerlichen Förderung können wir Teile des Grunderwerbs finanzieren“, sagt Müller. Was gefördert wird und welche privaten Bauvorhaben für eine Unterstützung in Frage kommen, kann auf der Internetseite der Stadt www.renningen.de unter dem Menüpunkt „Bauen und Umwelt“, dann „Stadtentwicklung“ und dort „Sanierungsprogramm“ nachgelesen werden.

Ökologische Perspektive nach der Krise

Eine halbe Million Euro erhält Weil der Stadt für die Umgestaltung des Marktplatzes. Der bekommt einen „steinernen Teppich“ als Zentrum, dazu Freitreppen, eine Sandsteinkante um das Kepler-Denkmal, eine Baumreihe und Sitzbänke. Und der Platz vor dem Rathaus wird autofrei.

Insgesamt fließen 6,5 Millionen Euro an zwölf Kommunen im Kreis Böblingen. Das freut auch die hiesigen Landtagsabgeordneten. „Durch die städtebauliche Erneuerung wird eine solide Basis für einen Neustart nach der Krise geschaffen“, teilt Sabine Kurtz (CDU) aus Leonberg mit. Bernd Murschel (Grüne) betont vor allem den ökologischen Ansatz der grün-schwarzen Landesregierung. „Für eine nachhaltige Baupolitik gilt für uns ‚Innenentwicklung vor Außenentwicklung‘. Wir wollen im Zentrum zuerst nicht-genutzte Flächen in Bauflächen umwidmen, um so wertvolle Grünflächen im Außenbereich zu schützen“, betont der Leonberger Landtagsabgeordnete. Auch Investitionen im Bereich energetische Sanierungen von Altbauten und Förderung von Grünflächen würden unterstützt.

Verfall der Ortsmitte entgegenwirken

Im Enzkreis gehören Friolzheim (650 000 Euro) und Mönsheim (600 000 Euro) zu den sieben Kommunen, die von den Landeszuschüssen profitieren. In beiden Fällen gibt es Geld für die Ortskernsanierung. „Das Geld ist hier in jedem Fall gut angelegt. Es wird dazu beitragen, die Region fit für die Zukunft zu machen und den ländlich geprägten Raum weiterhin attraktiv zu gestalten“, freut sich der Enzkreis-Abgeordnete Erik Schweickert (FDP).

So beschreibt etwa die Gemeinde Friolzheim das Projekt „Ortskern II“: „Mit viel Engagement der Eigentümer, Zuschüssen der Gemeinde und des Landes soll in Friolzheim dem Verfall der Ortsmitte entgegengewirkt werden.“ So soll die Durchgangsstraße sicherer und schöner werden, aber auch Privateigentümer werden bei Sanierungen unterstützt. Weitere Informationen gibt es auf https://www.friolzheim.de/friolzheim/ortskern/.

In Mönsheim ist eine Umgestaltung des Marktplatzes geplant. Auch an der Pforzheimer Straße ändert sich das Stadtbild. So wurden mehrere Häuser abgebrochen, eine Bäckerei mit Café ist errichtet worden. Knapp die Hälfte des Sanierungsgebietes betrifft aber Wohnhäuser, von denen im Jahr 2015 40 Prozent erhebliche und 34 Prozent substanzielle Mängel aufwiesen.

Korntal-Münchingen darf sich über 700 000 Euro für die Ortskernsanierung in Münchingen freuen.