OB verhandelt bereits mit Investor über Wohnhäuser an der Berliner Straße. Stadtpark und Reiterstadion sind jetzt Sanierungsgebiet.

Leonberg - Genau 100 Jahre nachdem die europäische Architekten-Avantgarde in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung ihr damals radikales „Wohnprogramm für den modernen Großstadtmenschen“ vorstellte, findet im Jahr 2027 wieder eine Internationale Bauausstellung (IBA) in der Region Stuttgart statt. So kündigt es die Landeshauptstadt an.

 

Ausstellungswürdige Wohnhäuser

Das benachbarte Leonberg will bei dem Großprojekt ebenfalls mitmachen und zwar mit den bereits beschlossenen Wohnhäusern am Stadtparkrand entlang der Berliner Straße. „Wir kommen mit der Bewerbung noch einmal im Dezember ins Gremium. Wir müssen da schnell handeln und sind schon in Gesprächen mit einem Investor“, berichtete Oberbürgermeister Martin Georg Cohn am Donnerstag im Planungsausschuss des Gemeinderates.

Dabei ging es im Ausschuss eigentlich um den Stadtpark und das Reiterstadion, die nun offiziell zum Sanierungsgebiet erklärt werden. Weshalb da die Wohnbebauung enthalten sei, fragte Dieter Maurmaier (FDP). „Das Land hat das zur Voraussetzung gemacht für die Mitfinanzierung“, erklärte Cohn. Für einen ersten Förderantrag für das Bund-Länder-Programm „Zukunft Stadtgrün“ habe man bereits eine Zusage über zwei Millionen Euro. Insgesamt soll die Sanierung elf Millionen Euro kosten. „Es gibt mehrere Schritte, für die wir dann Folgeanträge stellen werden“, erklärte Baubürgermeister Klaus Brenner.

Grünflächen vernetzen

Bei dem Förderprogramm geht es darum, städtische Grünflächen zu erhalten und miteinander zu vernetzen. In Leonberg liegt der Fokus auf der Verbindung des Stadtparks mit dem Reiterstadion sowie mit der alten Autobahntrasse. Auch dort soll es Verbesserungen geben, die wiederum über ein Programm des Verbands Region Stuttgart gefördert werden.

Konkrete Pläne, etwa für das mittlerweile 60 Jahre alte Reiterstadion in der Steinstraße, gibt es noch nicht. „Das Entscheidende werden die Verbindungswege sein. Besonders der Weg vom Stadtpark zur alten Autobahntrasse ist schwierig“, meinte Gudrun Sach (Grüne).

Feste Fußwege auf der alten Autobahntrasse

Auf Antrag von Wolfgang Schaal (Freie Wähler) wurde die Blosenbergstraße noch ins Sanierungsgebiet aufgenommen, um einen weiteren solchen Verbindungsweg ausbauen zu können. Christa Weiß von der SPD sprach sich dafür aus, beide Sanierungsprogramme gemeinsam zu denken. Auf der alten Autobahntrasse sollte es ihrer Meinung nach feste Fußwege statt Trampelpfade geben. „Wir sollten unsere Fußwege alle attraktiver gestalten, damit die Leute mehr zu Fuß durch Leonberg gehen“, meinte sie. Vom Sanierungsprogramm sei sie begeistert. „Es passt in die Zeit, dass die Städte ihre Grünflächen wichtiger nehmen.“