Laut Jürgen Troll ein Meilenstein: Der Heimsheimer Gemeinderat stimmt den Stadtkern-Entwürfen zu.

Heimsheim - Das Mammutprojekt der Gemeinde nimmt immer konkretere Formen an. Nun ist es Zeit, die Vorstellungen der Planer auch der Heimsheimer Bürgerschaft zu präsentieren. Zunächst jedoch erläuterten die Fachleute des beauftragten Architektenbüros Arp aus Stuttgart noch einmal den Gemeinderäten, wie sie sich das künftige Gesicht der Heimsheimer Innenstadt vorstellen.

 

In drei Phasen soll der zentrale Bereich der Schleglerstadt umgestaltet und entwickelt werden: Da waren zunächst der Bereich rund um den „Lunapark“, der Marktplatz und die Pforzheimer Straße bis auf die Höhe des Friedhofs sowie ein Teilstück der Mönsheimer Straße. In deren weiteren Verlauf Richtung Süden liegt ein nächster Entwicklungsabschnitt mit der Bezeichnung „Eingang Stadtkern Südost“. Und schließlich gibt es noch den Bereich Schlosshof mit den umgebenden Flächen. Dem Lunapark mit dem geplanten prägnanten Stadthaus wird dabei künftig eine Funktion als Bindeglied zwischen der „Oberstadt“ mit Kirche, Schloss und Schleglerkasten und der „Unterstadt“ mit den Einkaufsmöglichkeiten rund um den Marktplatz zugeschrieben.

Impulsprojekt für die Pforzheimer Straße

Das neue Wohn- und Geschäftshaus an der Pforzheimer Straße soll dort entstehen, wo jetzt noch Autos parken. Dieses „Impulsprojekt“, wie es die Planer nannten, könnte Platz bieten für Geschäftsräume und ein Ladencafé im Erdgeschoss mit einer „Stadtterrasse“ für eine Freiluftbewirtung, eine Arztpraxis und bis zu sieben Wohnungen in den Obergeschossen. Die derzeitigen Parkplätze werden nach Norden verlegt. Überhaupt, so betonten die beauftragten Architekten, sollen durch die Neugestaltung der Innenstadt keine Parkflächen wegfallen. Sie werden teilweise nur an andere Stellen verlegt.

Auch der gegenüberliegende Marktplatz soll nach den Vorstellungen der Planer ein neues Aussehen erhalten und eventuell ausgedehnt werden. Der Marktbrunnen selbst könnte aufgewertet werden, indem er freigestellt und ein Stück nach Osten verlagert wird. Auch die Verkehrssituation an dieser Kreuzung der Mönsheimer Straße, der Pforzheimer Straße und der Hauptstraße soll neu geordnet und die Bushaltestellen eventuell verlegt werden.

Die Fläche vor dem Schloss soll nach den Vorstellungen der Planer umgestaltet werden, wobei die Terrasse vor dem Gebäude verkleinert und autofrei wird und mit Treppenstufen mit dem unteren Bereich verbunden werden soll. Die Bäume dort bleiben erhalten, als Ergänzung können sich die Planer ein „Fontainefeld“, also eine Art ebenerdige Wasserspiele, vorstellen. Um den Platz zu beleben, schlagen die Planer zwischen Gemeindehaus und Zehntscheuer einen Gastronomiebetrieb, beispielsweise eine „Vinothek“, vor.

Eine einheitliche Gestaltung ist wichtig

Wichtig, so betonten die Architekten, sei eine einheitliche Gestaltung der Beläge von Straßen und Gehwegen, der Begrünung und weiteren Möblierung sowie Beleuchtung im gesamten Gebiet. Eine mögliche Pflasterung von Fahrbahnen sahen einige Gemeinderäte jedoch kritisch. Es müsse darauf geachtet werden, dass lärmarme und barrierefreie Beläge aufgebracht werden. Insgesamt aber lobten die Gemeinderäte quer durch alle Fraktionen die überarbeiteten Wettbewerbsentwürfe des Architekturbüros Arp. Dieses Büro hatte den Wettbewerb bei einer Mehrfachbeauftragung gewonnen.

Bevor die Planungen weitergetrieben werden, sollen jetzt zunächst die Bürger gefragt werden. Er erwarte hier noch zahlreiche Anregungen und Änderungsvorschläge, sagte der Heimsheimer Bürgermeister Jürgen Troll. Danach wird dann der Gemeinderat in die Detaildiskussionen für eine Entwurfsplanung einsteigen. Das Gremium hatte bereits in der vorangegangenen Sitzung Art und Umfang der Bürgerbeteiligung beschlossen.