Der Gemeinderat Heimsheim befasst sich mit Anregungen der Bürger zur Stadtkernentwicklung.

Heimsheim - Die Pläne, wie die Stadtmitte von Heimsheim künftig aussehen kann, haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Der Gemeinderat beschloss am Montagabend bei einer Sondersitzung zur Stadtkernentwicklung, einen Bebauungsplan aufzustellen für das Gebiet zwischen der Mönsheimer und der Pforzheimer Straße sowie der Markt- und Brunnenstraße. Dieser Bereich ist weitgehend identisch mit dem Sanierungsgebiet Stadtkern II.

 

Die Stadt will die öffentlichen Flächen neu gestalten und ging in den vergangenen Monaten mit dem Sieger-Entwurf des Stuttgarter Architekturbüros ARP an die Öffentlichkeit. Die Bürger hatten bis Weihnachten Zeit, die Pläne zu studieren und ihre Meinung zu äußern. Rund 50 Anregungen gingen bei der Verwaltung ein.

Architekt Robert Schneider sagte, dass von vielen Bürgern Lob dafür kam, dass sie genügend Zeit hatten, sich die Pläne, die öffentlich ausgehängt waren, in Ruhe anzuschauen. Sogar Kinder und Jugendliche hätten Feedback gegeben, berichtete Schneider und zeigte ein Bild mit einer selbstgemalten Eistüte. Zahlreiche Wünsche hat die Bevölkerung an das Stadtzentrum der Zukunft. Dazu gehören etwa ein autofreier Marktplatz und Schlosshof sowie mehr Grün in der Stadtmitte mit Aufenthaltsmöglichkeiten und Spielflächen. Möglicherweise lasse sich dies im ehemaligen Schlossgarten eine öffentliche Grünfläche realisieren, so der Architekt.

Interimslösung für das Eiscafé?

Neben einer ganzen Reihe von Geschäften, Läden und Versorgungseinrichtungen steht ein Eiscafé ganz oben auf der Wunschliste. Hier hakte auch Bürgermeister Jürgen Troll ein. „Das ist auch mein größter Wunsch, da gebe ich keine Ruhe, bis es das in Heimsheim gibt“, sagte er. Man wolle prüfen, ob man mit einer Art Eispavillon eine schnelle Interimslösung finden könne, kündigte er an.

Er befürworte auch den autofreien Marktplatz. Mit dem Erwerb des Gebäudes Marktplatz 4 durch die Stadt ergäben sich für die Gestaltung des Platzes und die Verkehrslenkung in diesem Bereich künftig ganz neue Möglichkeiten. In dem Gebäude befindet sich noch eine Bäckerei, die auf Sicht der nächsten drei bis fünf Jahre ausziehen wird. Das Haus soll dann abgerissen werden.

Zu den zahlreichen Anregungen aus der Bevölkerung sagte Bürgermeister Troll, dass es jetzt zunächst nicht um Details gehe, sondern darum, einen roten Faden zu entwickeln. Die gewünschten barrierefreien Wohnungen habe man fest im Blick, so Troll. Im geplanten Stadthaus auf dem Gelände des jetzigen „Lunaparks“ könnten sechs solcher Wohnungen entstehen. „Wir wissen aber, dass der Bedarf deutlich größer ist.“

Rückhalt der Bevölkerung ist da

Nach seiner Beobachtung sei der Rückhalt in der Bevölkerung für die künftige Entwicklung des Stadtkerns da, sagte der Leiter des Stadtbauamtes, Andor Varszegi. „Das ist für uns sehr wichtig und zeigt uns, dass wir nicht auf dem Holzweg sind.“ Bei der Frage nach einer Tiefgarage gingen die Meinungen auseinander. Während Ralf Rüth (CDU) auf die Kosten hinwies und auf eine geringe Akzeptanz in der Bevölkerung, wollte Gaby Wulff (Bürger für Heimsheim) die Idee von einem eingeschossigen Parkhaus nicht komplett ablehnen. „Wir sollten oberirdisch nicht alles zuparken“, sagte sie. Ihre Fraktionskollegin Sabine Kiedaisch fügte hinzu: „Das künftige Ärztehaus muss eine Tiefgarage haben, aber für alles andere, was in 15 Minuten erledigt ist, brauche ich keine.“

Als nächstes wird es um die sogenannte Freiraumplanung gehen. Dazu gehören unter anderem die Wahl des Materials für Fahrbahnbeläge, Verkehrsregelungen und Verkehrskonzepte, Begrünungen und Baumarten. Diese Freiraumplanung soll noch vor der Sommerpause im Gemeinderat vorgestellt werden.