Mehr als 2400 Rückmeldungen – gute Resonanz auf die Umfrage zum Stadtentwicklungsprozess von Rutesheim

Rutesheim - Schritt eins ist geschafft. Doch der zweite muss vorerst verschoben werden – coronabedingt natürlich. Der erste Schritt: Die Umfrage zum Thema Stadtentwicklungsprozess (Step) in Rutesheim ist abgeschlossen und ausgewertet. Der zweite Schritt: Die Bürgerversammlung, bei der alle Interessierten Anregungen, Ideen und Vorstellungen einbringen können, ist erst einmal auf ein Datum im März verschoben.

 

„Mir liegt das Thema sehr am Herzen“, sagt die Rutesheimer Bürgermeisterin Susanne Widmaier. „Wir wollen vorankommen und mit den Bürgern an der Zukunft unserer Stadt arbeiten.“ Für die Rathauschefin stand deshalb bereits in ihrem Wahlkampf fest, dass der Stadtentwicklungsprozess in die nächste Runde gehen muss – mit breiter Bürgerbeteiligung.

Ein Kompass für die Zukunft

In welche Richtung soll sich Rutesheim in den nächsten Jahren entwickeln? Was fehlt an Infrastruktur? Wie soll das Miteinander in der Stadt gestaltet werden? Darauf soll der Stadtentwicklungsprozess Antworten geben soll. 2007 wurde der erste Stadtentwicklungsplan verabschiedet. Darin waren kurz- und langfristige Ziele festgelegt, die den Entscheidungsträgern als Kompass für die Zukunft dienten. Inzwischen sind die meisten dieser Ziele erreicht. Etwa die Realisierung von Ortsumfahrungen, Sanierungen von Gebäuden im Ortskern, die Erschließung neuer Baugebiete oder der Übergang von der Gemeinde zur Stadt. Nun muss sich die Stadt auch mit der Frage beschäftigen, ob sie trotz der überaus großen Nachfrage nach Wohnbau- und Gewerbeflächen weiterhin expandieren will.

Vor diesem Hintergrund wurde das Institut Weeber und Partner vom Gemeinderat beauftragt, für die Bürger-Umfrage einen Fragenkatalog zusammenzustellen. Dessen Auswertung wird zusammen mit einer Bestandsanalyse die Grundlage für den Stadtentwicklungsprozess sein. Der Fragebogen umfasst zehn Seiten mit rund 40 Fragen.

Alle Bürger wurden angeschrieben

„Das Ziel war, solide Informationen zu Meinungen und Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger zu kommunalen Aufgaben zu gewinnen“, sagt Susanne Widmaier. Und der Gemeinderat und die Verwaltung haben nichts dem Zufall überlassen. Gezielt wurden alle 10 059 in Frage kommenden Bürgerinnen und Bürger angeschrieben und anonym nach ihrer Meinung befragt. Zwar gab es überwiegend Fragen mit Antwortvorgaben zum Ankreuzen, um eine Vergleichsmöglichkeit zu haben. Aber auch offene Fragen zu den Stärken und Schwächen von Rutesheim waren Teil des Fragebogens, etwa eine Schlussfrage mit der Möglichkeit, individuelle Sichtweisen einzubringen.

„Die Bürgerbefragung liefert ein aussagekräftiges Meinungsbild, sie gibt Politik und Verwaltung eine Rückmeldung zu ihrer Arbeit und liefert beiden einen Beitrag zur Entscheidungsfindung“, sagt die Bürgermeisterin. Und sie ist zufrieden mit der Resonanz, denn von den 10 059 angeschriebenen Personen haben 2459 geantwortet. Nach der Bereinigung der Daten gingen insgesamt 2426 Fälle in die Auswertung der Ergebnisse ein.

24 Prozent beteiligen sich

Das entspricht einer respektablen Rücklaufquote von 24 Prozent. In 2276 Fällen wurde der Fragebogen online ausgefüllt (93,8 Prozent), 150 Bürger haben ihn sich in Papierform zuschicken lassen und ausgefüllt (6,2 Prozent). Aber nicht nur die Bewohner der Kernstadt haben Interesse gezeigt, sondern auch die von Perouse und die des Stadtteils Heuweg.

Personen mit ausländischer Herkunft sind unterrepräsentiert. Es haben aber 268 Menschen mit Migrationshintergrund (elf Prozent) und davon 79 mit ausländischer Staatsangehörigkeit (ohne deutschen Pass) an der Befragung teilgenommen (drei Prozent).

Auch Junge und sehr Alte machen mit

An der Befragung haben in etwa ebenso viele Männer wie Frauen teilgenommen. 482 der Umfrage-Teilnehmer leben bereits seit ihrer Geburt in Rutesheim. Der größte Anteil, nämlich 37 Prozent, lebt seit mehr als 21 Jahren in der Stadt. Die Altersstruktur der Umfrage entspricht annähernd derjenigen der Stadt. Befragte im Alter zwischen 40 und 59 Jahren sind etwas überrepräsentiert. „Erfreulich ist, dass Befragte im Alter zwischen 14 und 24 Jahren und über 75 Jahre sehr gut vertreten sind“, sagt die Bürgermeisterin.

Nun sollte es eigentlich weitergehen mit der Auftaktveranstaltung für alle Interessierten am 11. Februar. Was coronabedingt verschoben werden muss. „Hoffentlich können wir die Auftaktveranstaltung möglichst schnell nachholen – wenn es die Umstände zulassen, ist der März ins Auge gefasst worden“, sagt Susanne Widmaier. Über einen neuen Termin werden die Bürger informiert.