Der Fahrdienst der JVA Heimsheim bringt Gefangene zu wichtigen Terminen außerhalb der Anstalt.

Heimsheim - In unserer Serie „Stadt hinter Mauern“ werfen wir einen Blick hinter die Mauern der Justizvollzugsanstalt Heimsheim und stellen die unterschiedlichen Arbeitsbereiche und Abteilungen einmal genauer vor. Mitarbeiter berichten von ihren Aufgaben und ihren Erfahrungen und von den Herausforderungen des Gefängnisalltags. Heute: Fahrdienst.

 

Die Transportzentrale für Baden-Württemberg in der JVA Heimsheim lässt sich ganz gut mit einem Bahnhof für Linienbusse vergleichen. Und was findet man an großen Busbahnhöfen oft ebenso? Genau: Taxis. „Stimmt, so ein bisschen ist man eigentlich Taxifahrer“, überlegt Dieter Levers, der stellvertretende Fahrdienstleiter der JVA Heimsheim.

Termine werden erst kurzfristig bekanntgegeben

Sechs VW-Busse und ein etwas größerer Transporter stehen auf dem Gefängnisgelände. Mit ihnen werden die Insassen zu wichtigen Terminen außerhalb der Anstalt gebracht – zu Gerichtsterminen, zum Arzt oder auch mal zu einem privaten Termin wie einer Hochzeit oder Beerdigung. „Lebenslängliche haben außerdem einmal im Jahr das Recht auf einen Familienbesuch“, erklärt Dieter Levers. 8000 bis 10 000 Kilometer legen die Fahrzeuge, zusammengerechnet, im Monat zurück.

Maximal sechs Häftlinge sitzen in so einem Bus und immer zwei Beamte der JVA. Anders als in den großen Transportbussen gibt es hier keine abgetrennten Kabinen, die Männer auf der Rückbank sind daher gefesselt. Dass solche „Ausflüge“ für Fluchtversuche genutzt werden, ist Levers aber nur sehr selten begegnet. „Am Gericht in Maulbronn hat zum Beispiel mal einer versucht, durch das Toilettenfenster abzuhauen, der wurde aber gleich wieder geschnappt.“ Viel Zeit, um entsprechende Aktionen vorzubereiten, haben die Gefangenen ohnehin nicht. „Über die Termine werden sie immer erst kurzfristig informiert.“