Das VAW in Heimsheim gleicht einer Firma, beschreibt es der Geschäftsführer Lars Klapper. Und wie in vielen Firmen wird auch in der JVA Heimsheim ausgebildet. Wer die passenden Voraussetzungen mitbringt, kann hier eine zweijährige Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer machen, acht Plätze gibt es. Den Absolventen soll das in Freiheit ganz neue Möglichkeiten bieten. Den praktischen Unterricht gibt es direkt im Betrieb, den theoretischen in der Schule des Gefängnisses.

 

Doch die Lage ist derzeit nicht die beste, sagt Lars Klapper. „Vor zehn Jahren hatten wir deutlich mehr Azubis und auch ganz andere Möglichkeiten.“ Eine Schwierigkeit sei das geänderte Klientel. Einerseits steige die Zahl von Gefangenen mit kurzen Strafen, „wer nicht einmal zwei Jahre hier ist, braucht keine zweijährige Ausbildung zu beginnen“. Andererseits bringen die Insassen immer weniger Vorkenntnisse mit, nicht nur was die Sprache angeht. „Oft fehlen auch sämtliche mathematischen Vorkenntnisse.“ Hinzu kommt das Problem, dass selbst in Freiheit ein Mangel an Berufsschullehrern herrscht. Bei der Besetzung offener Stellen hat die JVA daher das Nachsehen. „Deshalb können wir auch keine Druckerei-Ausbildung mehr anbieten“, bedauert Klapper.

Ebenso ist die Arbeitstherapie ein wichtiger Bestandteil des Gefängnisalltags. Es gibt einige Insassen, die nicht unbedingt arbeitsunfähig sind und trotzdem nicht in die Betriebe gehen könnten. Substituierte zum Beispiel – Heroinsüchtige, die Ersatzdrogen erhalten müssen, – können durchaus arbeitsfähig sein, erklärt Lars Klapper. Jedoch können sie Schwierigkeiten haben mit den klassischen Bedingungen, auch mit dem Zeitdruck, die in einem normalen Betrieb herrschen. Eine reine Beschäftigungstherapie wäre aber nicht zielführend, sagt Klapper. „Was hier produziert wird, wird schon auch verkauft. Die Tätigkeit soll schließlich auch für die Männer hier einen sichtbaren Wert haben.“