Beim Spitt’l live bringen Strings unplugged und Mayer die Fans mit fetziger Musik schnell auf Trab.

Weil der Stadt - Die Bühne steht schon, die Musiker machen noch einen kurzen Soundcheck, und die Tische und Bänke füllen sich lange vor Beginn des Konzerts: Spitt’l live ist im ganzen Altkreis ein fester und beliebter Termin mit Garantie auf fetzige Partystimmung. Rock und Pop stehen am Samstagabend auf dem Programm – „von ällem ebbes“ – mit den Bands Strings unplugged und „Mayer“.

 

Ein Jahr Vorlaufzeit braucht die Veranstaltung, erzählt der Vereinsvorstand Andreas „Charly“ Eckstein von „livekultur pur“. Bands müssen angehört und ausgewählt werden. Drei Tage dauert der Aufbau samt Beleuchtung und Tontechnik, bei dem 30 ehrenamtliche Helfer im Einsatz sind.

Inzwischen ist schon die zweite Generation der Macher dran mit Aufbau, Abbau und allem Drumherum: Die Eltern waren Gründungsmitglieder, und die Jungen, zum Teil selbst Bandmusiker, kennen das kleine Festival seit ihrer Kindheit und finden, „diese Musik passt für alle Altersgruppen“.

Am Anfang ist alles improvisiert

„Angefangen hat alles auf der Ostelsheimer Steige vor jetzt schon 22 Jahren“, erinnert sich Wolfgang Pohl, Gründungsmitglied und Urgestein der Veranstaltung: Ein musikbegeisterter Freundeskreis will Live-Musik hören, und so wird kurzerhand improvisiert – die Band auf einem Lkw, die Logistik schwierig, weil alles rauftransportiert werden muss. Und bei schlechtem Wetter sind Musiker und Publikum auch schon mal baden gegangen.

Bei der Suche nach einer geeigneten Location wird der Spitalhof ausgeguckt: zentral gelegen, mit passender Infrastruktur, die Fachwerkarchitektur bietet außerdem ein heimeliges Ambiente.

Seit 2003 sind die Konzerte jetzt hier, und bisher war es sogar möglich, bis Mitternacht zu spielen. Diesmal aber hat ein etwas schwieriger Zeitgenosse Einspruch eingelegt, deshalb muss um 23 Uhr der letzte Ton gesungen sein, was wegen der späten Dunkelheit die Light-Show beeinträchtigt. Mit einer Umfrage wollen die Veranstalter die Meinung der Besucher dazu einholen.

600 Besucher beim Spitt’l live

Die Strings unplugged legen mit akustischen Instrumenten los, die nur verstärkt werden. Lilian Wanner gibt dem Soulklassiker „Ain’t nobody“ von Chaka Khan eine besondere Note. Das Publikum klatscht rhythmisch mit und die Stimmung in der lauen Sommernacht kommt mit „It’s raining men“ rasch auf Touren. Zwischendurch stärken sich die Gäste an der Bar. Besonderen Anklang findet das „U-Boot“, eine Kreation, bei der ein kleines Glas Wodka in ein großes Glas Fanta versenkt wird.

Die zehnköpfige Party- und Coverband Mayer – einer der Vollblutmusiker heißt tatsächlich so – , die inzwischen regelmäßig bei Spitt’l live dabei ist, legt dann noch einige Umdrehungen zu und bringt mit Blasinstrumenten, wie Saxofon und Trompete, Highspeed XL in den Spitalhof, bis die Luft vibriert: „I love Rock ’n’Roll!“

Die sprühenden Funken auf der Bühne springen über, und ausgelassen wird vor der Bühne getanzt – „free style“ oder was das Temperament eben hergibt.

Das Publikum – 600 an der Zahl – ist einhellig der Meinung: Ein Ereignis der Extraklasse: Wir sehen uns nächstes Jahr wieder beim Spitt’l live!