Vier große Projekte in Sachen Spielplätze stehen an. Die Kosten liegen je im sechsstelligen Bereich.

Heimsheim - Als „Jahr der Spielplätze“ hat der Heimsheimer Ratsherr Ralf Rüth von der CDU das Jahr 2019 mit einem Augenzwinkern bezeichnet. Tatsächlich geht die Stadt in diesem Jahr mindestens drei große Spielplatzprojekte an, deren Kosten jeweils im sechsstelligen Bereich liegen. Auch der Zentralspielplatz steht als viertes Projekt auf der Agenda. Am teuersten werden die Plätze, die zu den Kindergärten in der Heerstraße und im neuen Baugebiet Lailberg II gehören. In Lailberg II wird die Einrichtung ganz neu gebaut, die Kita in der Heerstraße hat eine große Erweiterung hinter sich.

 

Kindergarten Lailberg II So hatte der Heimsheimer Gemeinderat sich das nicht vorgestellt: Weil die Kosten für den neuen gemeinsamen Außenspielbereich für den bestehenden Kindergarten Lailberg I und den neuen Kindergarten Lailberg II aus dem Ruder liefen, hatte sich der Rat darauf geeinigt, die Kosten mit insgesamt 400 000 Euro zu deckeln. Das Architekturbüro element 5 setzte die Vorgabe um. Mit dem Ergebnis: nach Abzug aller Kosten für Grundstrukturen wie Wege, Entwässerung und Sicherung der Böschungen und Hänge blieben noch sage und schreibe 44 000 Euro für Spielgeräte übrig. Das Ergebnis auf der zugehörigen Skizze bot ein ziemlich trauriges Bild. Der Gemeinderat lenkte deshalb ein und entschied sich für ein ergänzendes Modul mit zusätzlichen Spielgeräten, wie vom Architekturbüro vorgeschlagen. Die Gesamtkosten liegen bei rund 480 000 Euro. Auch kleinere „Pakete“ standen zur Auswahl, das nächst kleinere lag bei 450 000 Euro.

„Ich denke, uns war auch nicht bewusst, wie viele Kosten eigentlich in dem Außenbereich stecken, die mit dem Spielbereich gar nichts zu tun haben“, stellte der Bürgermeister Jürgen Troll klar. Sonst hätte man sicher schon bei der vergangenen Sitzung gemerkt, dass dieser Deckel sich so nicht umsetzen lässt. Der Beschluss für den neuen Entwurf fiel einstimmig. Im ersten Entwurf zum Jahreswechsel lagen die Kosten noch bei 550 000 Euro.

„Vogelhochzeit“ Nicht nur die jungen Besucher des Kindergartens Lailberg II sollen einen Platz zum Toben und Spielen haben. In dem neuen Baugebiet erwartet die Stadt in den nächsten Jahren eine große Zahl an Neubürgern – darunter viele Familien mit Kindern. Deshalb wird dort auch ein öffentlicher Spielplatz entstehen. Die Kosten dafür teilen sich die Erschließungsträgergesellschaft des Baugebiets und die Stadt – die Spielgeräte sollen schließlich Kindern aus ganz Heimsheim offenstehen, nicht nur denen aus Lailberg II.

Als Motto hat das Landschaftsarchitekturbüro Klenske die „Vogelhochzeit“ gewählt, immerhin werden die Straßen in Lailberg II auch nach Vögeln benannt sein. Klassiker wie Wipptiere und Klettergerüste werden dort zu finden sein. Das Gelände für den Spielplatz ist etwa 1000 Quadratmeter groß. Die Gesamtkosten schätzt das Büro auf rund 280 000 Euro. Nachdem es nach der ersten Vorstellung des Entwurfs noch einige Änderungsvorschläge gegeben hatte, wurde der aktuelle Entwurf vom Gemeinderat einstimmig angenommen.

Kindergarten Heerstraße Drei Jahre lang konnten die Kinder vom Kindergarten Heerstraße ihren Garten wegen der Erweiterungsarbeiten gar nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzen. Ihr Außenbereich sollte deshalb dringend neu gestaltet werden, schlug die Verwaltung vor. Dazu gehört auch ein 400 Quadratmeter großes Rasenstück, das zu der bisherigen Außenfläche neu hinzugekommen ist. Die Arbeiten werden nach Beschluss des Rates noch dieses Jahr beginnen. Allerdings wird dann nur ein Teil des Geländes erneuert. Wegen nötiger Kanalarbeiten kommt der östliche Abschnitt des Geländes erst 2021 dran.

Ursprünglich wollte der Gemeinderat die Kosten für den Außenbereich des Kindergartens und für den benachbarten Zentralspielplatz mit insgesamt 250 000 Euro deckeln. Diese Vorgabe ließ sich aber nicht einhalten, wie sich an den Kostenaufstellungen des Architekturbüros Klenske zeigte. Immerhin ließen sich die Kosten beim Kindergarten von zunächst 460 000 Euro auf 340 000 Euro reduzieren.

Zentralspielplatz Der Zentralspielplatz an der Wiesenstraße „hat für Heimsheim eine große Bedeutung, auch aufgrund seiner zentralen Ortslage und seiner Größe“. So steht es in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat. Kleine Kinder wie auch Jugendliche, ebenso Gruppen wie die Initiative für Kinder und Jugendliche in Heimsheim, nutzen das Gelände. Doch die Fläche ist schon in die Jahre gekommen. In Teilen sind die Geräte noch ganz gut erhalten, einige andere müssten ersetzt werden.

Wann es hier losgeht, ist aber noch offen. Das Geld, das im Haushalt für Zentralspielplatz und den Kindergarten Heerstraße bereitsteht, wird zunächst ausschließlich in den Kindergarten gesteckt. Das Konzept für den Zentralspielplatz wird erst mal genauer beleuchtet und beraten. Sollte eine Entscheidung schnell fallen, müsste der Gemeinderat außerplanmäßig zusätzliches Geld bereitstellen, nur dann könnten die Arbeiten noch dieses Jahr beginnen.

Andreas Wein (Freie Wählervereinigung) schlug für den Zentralspielplatz keine Komplett-, sondern eine Teilsanierung vor, damit das Gelände nicht auf einen Schlag, sondern stückweise bearbeitet werden kann. Die „gesunden“ Geräte würden dann zunächst stehen bleiben. „Dann müssten wir beim nächsten Mal auch nicht alles gleichzeitig sanieren.“ Die Gesamtkosten für das komplette Gelände schätzt das Büro Klenske auf 225 000 Euro.